Na endlich, möchte man sagen. Besonders innovationsfreudig haben sich die Stadtwerke bei der Antriebstechnik in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten nicht gezeigt. Die Idee, die erwiesenermaßen sauberen Diesel-Busse auch in Konstanz einzusetzen, haben sie mehrfach abgelehnt. Für eine Elektrofähre, die weit über die Region hinaus Beachtung gefunden hätte, war dem Unternehmen das technische und wirtschaftliche Risiko zu groß. Für all das gibt es gute Gründe, denn weder Konstanzer Steuerzahler noch Konstanzer Passagiere sollen für die jeder Innovation innewohnende Unsicherheit teuer bezahlen müssen. Dennoch ist der Einstieg ins Thema Elektrobus überfällig.
Andere Städte sind schon weiter
Mehrere Kommunen haben bereits solche Fahrzeuge laufen, und gerade für einen integrierten Konzern wie die Stadtwerke ist es ja auch ein Stückweit attraktiv, nicht nur die Busse zu betreiben, sondern gleich auch noch die Energie dafür zu liefern. Dass sie es jetzt ernst meinen, zeigt sich an einem Detail: Die sechs E-Busse sollen wirklich nur mit Strom fahren und auf im Zweifelfall luftverschmutzende Diesel-Zusatzaggregate für Heizung und Kühlung verzichten. Das ist konsequent und verdient politische Unterstützung sowie die erhoffte Bundesförderung.
Auch auf dem Seerhein ist E-Mobilität möglich
Ob es aber wirklich die Zukunft ist, die ab 2019 zwischen Bahnhof, Pfeifferhölze und Wollmatingen hin- und herfährt, wird erst der Betrieb zeigen. Denn noch sind bei der Elektromobilität die Erwartungen größer als die Gewinne durch Praktikabilität. Nicht trotzdem, sondern genau deshalb ist es richtig, dass sich die Stadtwerke auf den Weg machen. Bei den Straßen- und hoffentlich auch bei den Seerhein-Wasserbussen.