Die Mieter der Schwaketenstraße werden trotzdem eine Mietminderung erhalten, eine, die ihnen von Vonovia direkt angeboten wird.
Dennoch ist der Vorgang symptomatisch für das Agieren großer Unternehmen. Lange hat es so ausgesehen als würden sich die Verhandlungspartner einigen. Dann fordert der Mieterbund noch ein Zugeständnis mehr – und die Verhandlungen enden.
Vonovia steht nicht unter dem Druck, unbedingt eine Einigung zu erzielen. Dass ein Verhandlungsergebnis fehlt, geht auf Kosten der Mieter. Sie können zwar nun das Angebot von Vonovia annehmen. Sie werden aber große Schwierigkeiten haben, als Einzelpersonen ein für sie vorteilhafteres Ergebnis mit dem Unternehmen zu erhandeln. Eine Mietminderung bei Bauarbeiten ist ein gesetzlicher Anspruch, kein herausragendes Entgegenkommen von Vonovia.
Ohne eine Vertretung durch den Mieterbund stehen die Mieter mit wenig Eigenmacht dem Konzern gegenüber. Ihnen ist zu wünschen, dass schnell wieder verhandelt wird, zumal, wenn es um Mieterhöhungen nach Sanierungsende geht.