Dies teilte die Deutsche Forschungsgemeinschaft und der Wissenschaftsrat in Bonn mit. „Wir feiern“, sagte Rektorin Kerstin Krieglstein, nachdem sie Studierenden und Wissenschaftlern die Entscheidung der Jury in Bonn kurz nach 16 Uhr verkündet hatte. „Ich bin so wahnsinnig glücklich für uns alle“, ergänzte die Rektorin, die Auszeichnung ist ein Preis der Universität dafür, dass jeder hier mitgewirkt hat an dem Projekt.“
Damit profitiert die Hochschule von einer zusätzlichen jährlichen Fördersumme von bis zu 15 Millionen Euro. Zuvor hatte die Reform-Uni bereits erfolgreich zwei Exzellenz-Cluster eingereicht. Die Uni Konstanz trägt seit 2007 den Titel Exzellenz-Universität.
„Wir haben 15 Millionen Euro beantragt“, sagte Krieglstein im Gespräch mit dem SÜDKURIER, „wissen aber noch nicht, wie viel wir bekommen“. Sie gehe von einer Kürzung von 15 bis 20 Prozent aus, da die Mittel letztlich auf mehr Forschungsprojekte verteilt werden als zuvor geplant. Die Verwendung der Gelder steht bereits fest: Die Förderung soll in erster Linie Nachwuchswissenschaftlern zugute kommen. „Dabei sind verschiedene Förderprogramme möglich. Wir wollen sehr kreative Forschung anstoßen, damit wir in sieben Jahren wieder mit etwas Originellem dastehen“.

Zudem sollen die Gelder den Studierenden nützen. In allen Teilen der Universität soll E-Science, also der Ausbau einer digitalen Lernumgebung, eine wichtige Rolle spielen. Jeder Studierende soll eine Ausbildung in kritischer Datenanalyse erhalten. Darüber hinaus soll die Lehre noch forschungsnaher gestaltet werden als bisher. Mit den Geldern könne man dafür auch die technischen Voraussetzungen schaffen.
Oberbürgermeister Uli Burchardt drückte vor den Universitätsangehörigen seine große Freude darüber aus, dass der Antrag Erfolg hatte. Es sei ein verdienter Erfolg, „und der ist so wichtig für die Stadt. Wenn es der Universität gut geht, geht es auch der Stadt gut“, sagte er und begründet dies: „Wir verdienen unser Geld in Konstanz nicht mit großer Industrie, sondern mit Kopfarbeit“. Deshalb sei es so wichtig, dass die „klügsten Köpfe der Welt“ hier lebten und arbeiteten. Sie zögen weitere qualifizierte Personen nach Konstanz, Existenzgründer und Unternehmer.
Auch der Bundestagsabgeordnete Andreas Jung (CDU) freute sich mit den Mitgliedern der Universität für die Auszeichnung, es sei „eine großartige Nachricht für Konstanz und die Region“.
Die Landtagsabgeordnete Nese Erikli (Grüne) gratulierte vor Ort und formulierte ihre Anerkennung: „Dieser Titel unterstreicht, wie gut aufgestellt unsere Universität in Konstanz ist. An der Universität Konstanz werden nicht nur die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von morgen ausgebildet, sondern Forschung auf hohem Niveau betrieben.“

Sichtlich begeistert waren an diesem Nachmittag auch sehr viele Studierende der Universität, die gespannt auf das Ergebnis im Innenhof gewartet hatten.
Tanja Rebmann, die bis vergangene Woche Vorsitzende des Studierendenausschusses war und künftig als Stadträtin (SPD) tätig sein wird, lobt die enge Zusammenarbeit mit dem Rektorat: „Wir haben den Antrag unterstützt und alle gemeinsam daran gearbeitet“, sagte sie. Es sei ihr persönlich wichtig, dass alle Universitäten gut gefördert würden. Trotzdem sei es eine gute Sache, dass die Uni Konstanz exzellente Wissenschaftler anziehe. „Ich glaube schon, dass jedes Mitglied der Universität davon profitiert.“
Neben Konstanz erhalten künftig Heidelberg, Tübingen und Karlsruhe in Baden-Württemberg die staatliche Exzellenz-Förderung. Freiburg und Stuttgart konnten sich hingegen nicht durchsetzen.
Die finanzielle Förderung beginnt am 1. November dieses Jahres und läuft für mindestens sieben Jahre. Drei Viertel der Fördergelder kommen vom Bund, ein Viertel jeweils vom Bundesland, in dem die Hochschulen ihren Sitz haben.
Sie gehören zu den Exzellenz-Universitäten
In der Schlussrunde waren bundesweit 19 Bewerber, 17 Unis und zwei Verbünde mehrerer Hochschulen. Davon hat die Jury, in der neben internationalen Experten die für Bildung und Forschung zuständigen Minister aus Bund und Ländern sitzen, folgende Universitäten ausgewählt: Die Rheinisch-Westfälische Technische Universität Aachen, der Berliner Verbund aus Freier Universität, Humboldt-Universität und Technischer Universität, die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, die Technische Universität Dresden, die Universität Hamburg, die Universität Heidelberg, das Karlsruher Institut für Technologie, die Universität Konstanz, die Ludwig-Maximilians-Universität München, die Technische Universität München und die Eberhard-Karls-Universität Tübingen.