Wildpinkler am Sportplatz

Der Allensbacher Mathias Kemmer hat sich zum Artikel „Ein Haufen Arbeit wegen ein paar Häufchen“ von Ingo Feiertag gemeldet.

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„Es ist schon richtig bemerkt, dass die mannshohen Zäune an Sperrgebiete erinnern und in diesem Fall dem nicht Fußball spielenden Bürger durch einige gleichgültige Hundehalter dadurch Umwege aufgebürdet werden (man mag spekulieren, ob es nicht noch andere Gründe für einen Zaun gibt). Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt – seit Sonntag ist sie bereits gestorben. Dies zeigen eigene Beobachtungen vom Sonntag. Spielende Kinder müssen bereits durch die beschriebenen besch…eidenen Platzverhältnisse leiden“, schreibt Kemmer.

Weil immer wieder Hundehalter die Hinterlassenschaften ihrer Tiere nicht beseitigt hatten, wurde der Weg zwischen den Sportplätzen des ...
Weil immer wieder Hundehalter die Hinterlassenschaften ihrer Tiere nicht beseitigt hatten, wurde der Weg zwischen den Sportplätzen des SV Allensbach in Kaltbrunn mit einem Tor versperrt. | Bild: Feiertag, Ingo

Und weiter: „Aber nicht wie gemeinhin vermutet wird durch unverantwortliche Gassigänger, sondern durch die eigentlichen Nutznießer der Umzäunung. Trikottragende Wildpinkler in hoher einstelliger Zahl erleichterten sich eben mal außerhalb der Sperrgebiete. Sieht ja auch blöd aus, wenn man sich auf dem Platz dem dringenden Bedürfnis hingibt. Es bleibt zu hoffen (!), dass die Verantwortlichen ebenso stringent die bunte Kartenauswahl gegen jene „Nestbeschmutzer“ anwenden, denen die wenigen Meter zur Toilette zu viel waren.“

Mehr Rücksicht auf den Radstraßen

Zum Artikel „Lokalpolitiker kritisieren Radstraße scharf“ von Aurelia Scherrer hatten gleich zwei Leser etwas zu sagen: Harald Stobinski und Wolfgang Becker aus Konstanz.

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„Die linksrheinische Radstraße funktioniert vom Durchgangsverkehr befreit, weil von Hauptverkehrsadern entkoppelt (Gottlieber Straße). Rechtsrheinisch verhindert Durchgangsverkehr vom Verkehrsknoten Zähringerplatz zur B 33 entlang des Rheins eine entsprechende Entflechtung. Ursprüngliche Planungen wollten deshalb den Bahnübergang für Autos sperren, unterlagen aber den Interessen umwegunwilliger Kfz-Nutzer im Quartier, wie denen dortiger Geschäftsleute, die Durchgangsverkehr als Lebensader verteidigten“, schreibt uns Harald Stobinski.

Hier haben Fahrradfahrer Vorrang. Doch es kommt immer wieder zu brenzligen Situationen.
Hier haben Fahrradfahrer Vorrang. Doch es kommt immer wieder zu brenzligen Situationen. | Bild: sap

Stobinski fährt fort: „Dass durch den Sternenplatzumbau bedingter Umwegverkehr zusätzlich die Radstraße befahren darf, offenbart eine erschreckende Ignoranz gegenüber den schwächsten Verkehrsteilnehmern. Sofortmaßnahme: Fahrradstraße nur für Anlieger, keine Lkw, Umwegverkehr über Achse Schneckenburgstraße leiten; Durchsetzung durch Kontrolle aller Verkehrsteilnehmer an diesem Gefahrenbrennpunkt. Wer sich dem an entscheidender Stelle verweigert, sollte sich die persönliche Verantwortung für etwaige Personenschäden bewusst machen, die eine Fortsetzung dieses Experiments mindestens als grobe Fahrlässigkeit erscheinen lässt.“

Wolfgang Becker ist dagegen folgender Meinung: „Es ist nicht die Radverkehrsanlage, die scharf zu kritisieren ist. Es ist das Verhalten der Verkehrsteilnehmer. Eine Fahrradstraße gibt Fahrradfahrern einige Sonderrechte, aber nicht das Recht „frei nach Schnauze“ zu fahren. Mehrmals habe ich im Arbeitskreis Rad vorgeschlagen, eine Verkehrskampage in Konstanz durchzuführen, so wie es andere Kommunen, Bundesländer längst gemacht haben. Politik und Verwaltung in Konstanz lehnen es ab. Das neue Miteinander im Verkehrsraum muss halt erlernt werden.“

An der Fahrrastraße in Peterhausen hatten Unbekannte im August 2018 aus dem Zusatz „KFZ frei“ ein „KFZ-frei“ ...
An der Fahrrastraße in Peterhausen hatten Unbekannte im August 2018 aus dem Zusatz „KFZ frei“ ein „KFZ-frei“ gemacht, wonach auf der Strecke zwischen Zähringerplatz und Ebertplatz keine Lastwagen, Autos und Motorräder mehr erlaubt wären. Tatsächlich gestattet die Stadt Konstanz aber auch dem motorisierten Verkehr auf der Jahnstraße und der Petershauser Straße trotz der Umwidmung zur Fahrradstraße die Durchfahrt. | Bild: Rau, Jörg-Peter

Und weiter: „Unbelehrbare gehören herausgezogen, belehrt, und wenn es über den Geldbeutel ist. Dafür bedarf es Überwachung. Als Lösung fällt mir die fahrradfahrende Polizei ein. Der Vorschlag von Herrn Fischer (Verkehrsplaner, Anm. d. Red) bezüglich Banner was zu erreichen, zielt ja in Richtung einer Kampage. Die Idee mit den zwei Radwegen für unterschiedliche Geschwindigkeiten ist nicht nur eine teure, sondern auch eine schlechte Lösung, denn sie unterbindet nicht das rowdyhafte Verhalten einiger.“

Eine Verwaltung ohne Mut und Fantasie?

Zu den Umleitungen wegen der Baustelle am Sternenplatz und zum Klimanotstand hat sich Christel Thorbecke aus Konstanz an uns gewandt.

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„Warum muss man die alte Rheinbrücke für Radfahrer sperren und der Autoverkehr darf selbstverständlich weiter rollen? Warum leitet man nicht alle Autos, außer dem Roten Arnold, einfach über die neue Autobrücke, von wo aus die Fahrt in alle Richtungen möglich ist? Das wäre doch einmal ein tolles Zugeständnis an die Rad fahrende und damit Umwelt schonende Bevölkerung gewesen. Den Fußgängern wäre das auch zugute gekommen. Denn die werden sehr in die Ecke gedrängt auf ihrer Seite der alten Brücke, wo jetzt der gesamte Rad schiebende Verkehr darüber drängt. Sie als erste Umweltschoner hätten auch noch auf der alten Brücke Platz gehabt. Die Sache hätte ein Volksfest für die nicht motorisierten Menschen werden können“, schreibt sie.

Seit Juli 2019 wird am Sternenplatz saniert. Das hat mehrere Umleitungen zur Folge.
Seit Juli 2019 wird am Sternenplatz saniert. Das hat mehrere Umleitungen zur Folge. | Bild: Wagner, Claudia

Das Bild sei jedoch ein anderes: „Jetzt aber herrscht auf dem Radweg gähnende Leere und für viele Radfahrer ist der Weg in die Stadt eine wahre Odyssee geworden. Die Verkehrsplaner haben eine Chance vertan, die autofreie Innenstadt einmal probeweise für einen guten Zweck – Sanierung des Sternenplatzes – auszuprobieren. Wie war das mit dem Klimanotstand, der dazu führen soll, den Autoverkehr zu drosseln? Wäre das nicht die erste Gelegenheit gewesen, andere Prioritäten zu setzen? Dazu braucht es offenbar mehr als einen Gemeinderatsbeschluss. Es braucht eine Verwaltung mit Fantasie und Mut zu neuen Ideen.“