Die Grundschule Wollmatingen ist zu klein geworden. Die Räume reichen für die derzeit 194 Schüler nicht mehr aus. Eine Lösung muss her. Und die soll mehr als 4,75 Millionen Euro teuer werden.

Einige Beispiele, mit denen Schüler und Leher im Moment noch klarkommen müssen: Räume im Keller des denkmalgeschützten Hauptgebäudes wurden behelfsmäßig für den Werkunterricht hergerichtet; die Klassenzimmer im Dachgeschoss sind für 25 Schüler zu klein und im Sommer zu heiß; weitere Klassenzimmer befinden sich im mittlerweile maroden Pavillongebäude.

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Das Problem dort: Die Toiletten sind lediglich von außen zugänglich. „Da kann ich kein Kind alleine hinschicken“, sagt Schulleiterin Uta König.

Gegessen werden muss im Schichtbetrieb

Die Mensa, ebenfalls eine Interimslösung, biete lediglich Platz für etwa 25 Kinder. Rund 80 nutzen das Angebot aber, und das bedeutet: „Die Schüler essen in drei Schichten“, berichtet Uta König.

Auch die bestehende Mensa der Grundschule Wollmatingen ist zu klein und damit suboptimal. Die Schüler müssen in drei Schichten essen.
Auch die bestehende Mensa der Grundschule Wollmatingen ist zu klein und damit suboptimal. Die Schüler müssen in drei Schichten essen. | Bild: Scherrer, Aurelia

Ein Dauerzustand ist das nicht. Zumal schon bald eine andere Erweiterung ansteht. „Ab kommendem Schuljahr haben wir drei Eingangsklassen“, sagt die Rektorin, die froh ist, dass jetzt ein größerer und vor allem bedarfsorientierter Neubau geplant ist.

Neubau soll Platz für sechs neue Klassenzimmer bieten

Das Regierungspräsidium Freiburg habe bereits dem Abbruch des bestehenden Gebäudes zugestimmt und die Raumplanung des Neubaus bestätigt, berichtete Arnold Hermann vom Hochbauamt der Stadt Konstanz kürzlich im Technischen und Umweltausschusses (TUA).

Der Neubau soll im Passivhausstandard errichtet werden und Raum für sechs Klassenzimmer, Verwaltungs- und Lehrerbereiche bieten. Im Erdgeschoss sind ein großzügiges Foyer, eine Mensa mit Vorbereitungs- und Spülküche sowie ein Bewegungsraum geplant. Durch den Umzug der Verwaltung in den Neubau wäre dann im alten Schulgebäude Platz für sechs Klassenzimmer, ein Klassenzimmer für die Außenklasse, die Schulsozialarbeit und eine Bibliothek.

Uta König ist sehr zufrieden mit der Lösung. „Wir waren immer in die Planung involviert. Der Austausch mit der Stadt und den Architekten ist wirklich gut. Sie haben unsere Vorschläge aufgenommen“, stellt die Schulleiterin fest.

Problem für Fördergelder: Keine anerkannte Ganztagsschule

Diese Maßnahme sei dringend notwendig. Der Bauzeit sieht sie zwar mit gemischten Gefühlen entgegen, denn dann müssen die Lehrer ihre Klassen auch in Containern unterrichten. Aber wenn der Neubau fertig ist, „dann haben wir endlich Platz und Raum“ und die Schule sei gut aufgestellt für die Zukunft. Der Umsetzung des 4,75-Millionen-Euro-Projekts wurde seitens der Kommunalpolitik zugestimmt.

Die mögliche Schulbauförderung beläuft sich lediglich auf etwa 666.000 Euro. Warum? In dem Konzept sind zusätzliche Flächen für die Ganztagesbetreuung vorgesehen. Die Grundschule Wollmatingen ist aber keine gesetzlich anerkannte Ganztagsschule, sonst würde sie mehr Zuschuss für den Neubau erhalten.

Allerdings sind zusätzliche Flächen eingeplant, damit sie ihrer selbst gesteckten Aufgabe der Kernzeitbetreuung nachkommen kann. Mit dieser könne wesentlich flexibler auf die Bedürfnisse von Eltern und Kindern eingegangen werden. Eine gesetzliche Ganztagseinrichtung zu werden, strebe die Wollmatinger Grundschule auch deshalb nicht an, weil zusätzliches Personal angesichts des Lehrermangels kaum zu finden sei, sagt Uta König.

Das ist der Zeitplan für das Bauprojekt

Nachdem zunächst der TUA und dann der Gemeinderat Konstanz der Finanzierung zugestimmt hat, soll der Neubau der Schule zeitnah beginnen. Im Januar werde das bestehende Pavillongebäude abgerissen, im März darauf fällt der Startschuss für den Rohbau. Fertiggestellt sein soll das neue Grundschulgebäude im Sommer 2021.