Seit April 2019 steht es leer und zählt damit zum größten leerstehenden Gewerbeareal in Konstanz: Auf dem ehemaligen Areal des Pharmaherstellers Dr. Kade zwischen Reichenau-, Opel- und Reisstraße könnten Neubauten mit bis zu 46.000 Quadratmetern für Büros, Gewerbe-Lofts, industrielle Produktion und Handwerk entstehen. Derzeit steht das Gelände zum Verkauf. Und es gibt wohl bereits Interessenten.
Was ist mit den 164 Kade-Mitarbeitern aus Konstanz geschehen?
Der pharmazeutische Betrieb hatte dieses Jahr seinen Standort in Konstanz mit 164 von ursprünglich 178 Mitarbeitern aufgegeben und seine Produktion in Berlin gebündelt.
Sieben der ursprünglich 178 Mitarbeiter seien nach Berlin gezogen, erklärt Kade-Pressesprecherin Olivia Päßler auf SÜDKURIER-Anfrage. Die dortigen Stellen seien vorrangig den Konstanzer Angestellten angeboten worden.
Dr. Kade habe zudem die „Belegschaft aktiv bei der Suche nach neuen Arbeitgebern unterstützt“, erklärt Päßler. Dadurch und vor allem auch bedingt durch die gute wirtschaftliche Lage in der Region habe „nach unserem Kenntnisstand der weit überwiegende Teil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Anschlusstätigkeit gefunden“.
Versuche, das Konstanzer Werk zu verkaufen, waren damals gescheitert. Unter www.konstanz.space und auch über die Immobilien-Zeitung sucht Dr. Kade Interessenten für das Areal und für eine Zwischennutzung der 13.000 Quadratmeter umfassenden neun Bestandsgebäude. Das Unternehmen verweist auf die Möglichkeit von Neubauten.
Bieterverfahren läuft seit Ende September dieses Jahres
Die Basis dafür seien ein bestehender Bebauungsplan aus dem Jahr 2013 und eine aktuelle Bauvoranfrage. Auf 16.500 Quadratmetern könnten Produktionsflächen, auf 17.500 Quadratmetern Gewerbe-Lofts und Büros und auf 12.000 Quadratmetern Büroflächen im Spitzenbereich entstehen, heißt es auf der Vermarktungsseite. Das Grundstück selbst ist rund 27.000 Quadratmeter groß. Das Bieterverfahren hat laut Immobilien-Zeitung am 20. September begonnen.
Was sind die Pläne der Konstanzer Handwerker?
Unter anderem Konstanzer Handwerksbetriebe hätten Interesse an den Flächen angemeldet, sagte der städtische Wirtschaftsförderer Friedhelm Schaal am Dienstag im Wirtschaftsausschuss. Es sei ein Handwerkerhof in Diskussion. „Aus unserer Sicht geht das in die richtige Richtung. Es gibt viele seriöse Entwickler, die hier was tun wollen. Das Interesse an Konstanz ist extrem groß,“ sagte Schaal.
Im Image-Film auf konstanz.space wird der Standort über den Klee gelobt. So heißt es dort beispielsweise, Konstanz gehöre zu den führenden Wirtschaftsregionen außerhalb der Metropolen. Als Beleg werden unter anderem die in die Höhe geschossenen Mieten genannt sowie Spitzenplätze in Innovation, Dynamik und Wachstum.
Wie soll das einstige Kade-Areal künftig aussehen?
Hierzu gibt es bereits erste Entwürfe eines Archtitekturbüros. Diese sind über die Seite, auf der Kade sein Gelände mitsamt Gebäuden vermarktet, zu sehen. Bis wann das ehemalige Kade-Areal eine neue Nutzung erhält, ist unklar. Das Bieterverfahren hat Ende September begonnen. „Es gibt eine sehr hohe Anzahl qualifizierter Interessenten für die Übernahme und Weiterentwicklung des Grundstückes“, schreibt die Kade-Pressesprecherin Olivia Päßler. Und: „Zu Preisvorstellungen macht Dr. Kade keine Angaben.“