Daniel „Dan“ Scheerer
„Das ist big Passion, der einzige Leifaden, der bei mir nie abgerissen ist!“, schwärmt Daniel „Dan“ Scheerer, wenn er auf das Regattasegeln angesprochen wird, das bei ihm schon deutlich mehr als nur ein Hobby ist. Bei der Bodenseewoche ist er als Steuermann auf der „Sonnenkönig“, einer Far400, mit der er vor Konstanz im Jahr 2012 gewonnen hat.
Seit 2017 ist das Boot und die Crew in einer Aufbauphase, es gab personelle Wechsel an Bord und am Boot wurde das Setup geändert, sodass die sportlichen Ambitionen in diesem Jahr bei der Bodenseewoche, auch auf Grund der Windprognosen, eher gebremst sind.
„Wir brauchen acht bis neun Knoten Wind, dann ist das Boot super, ab 20 Knoten ist es der Wahnsinn!“, so der 47-jährige Anwalt aus München, der im Jahr 2012 auch schon einen Weltmeistertitel feiern konnte.
Viel, was bei ihm beruflich anfällt, kann er auf den Regattareisen abarbeiten, „aber es gibt auch Wochen mit 100 Arbeitsstunden“, so der Segelenthusiast, mit denen er sich den Freiraum für das Segeln, für „big Passion“, schafft.
Viele der klassischen Yachten verzichten bei Regatten auf einen Außenbordmotor. Da es im Konstanzer Hafen aber wegen der Personenschifffahrt zügige gehen muss und hier ein dümpelndes Boot das Ein- und Auslaufen der Weißen Flotte oder der Katamarane behindern würde, ist eine ganze Flotte von Schlepperschiffen im Einsatz, um hier für einen zügigen Ablauf zu sorgen.
Martin Schmittke
Hier ist auch Martin Schmittke am Steuer seines Motorschlauchbootes im Einsatz. Seit sieben Jahren ist er stets alle drei Regattatage, von Freitag bis Sonntag, im Einsatz – Boote aus dem Hafen oder in den Hafen ziehen, Juryboote mit Verpflegung versorgen, den Fotografen eine gute Perspektive auf das Regattafeld verschaffen.
„Ich finde die Bodenseewoche eine geile Veranstaltung!“, so der 49-jährige Tauchlehrer, der am Fließhorn seine Basis hat, und er ergänzt: „Man fährt hier mit einer Aufgabe und einem Ziel und man hilft anderen.“
Im Vorjahr durfte auch sein 17-jähriger Sohn Simon ans Steuer und der Vater stellte fest: „Ich musst nie eingreifen, das hat der super gemacht – präzises Anlegen, auf engstem Raum das Boot gedrehten auf der Stelle.“ Da kann sich der stolze Vater sicher sein, dass die nächste Generation der Schlepper-Fahrer schon bereit steht.
Susi Schulze
Es klingt zunächst eher unauffällig, wenn man Susi Schulze danach fragt, was sie auf der Bodenseewoche macht. „Ich bin Helferin auf dem Startboot der Bahn Echo!“, so die Antwort.
Doch bei einer genauen Aufgabenbeschreibung stellt man fest, dass hier Multitasking zum Standard gehört: Signalflaggen für die Segler auf der Regattabahn setzen, sowohl die Zeit als auch den Wind im Griff haben, alles protokollieren, Frühstarts vermerken.
„Man ist mit Auge und Ohr gefordert. Und man muss schnell schreiben und reagieren können!“, so die 48-Jährige.
Am ersten Tag der Bodenseewoche etwa stellte der Wind die größte Herausforderung dar. Zunächst drehte er von 12 auf 100 Grad, dann auf 60 Grad, zu Beginn war er akzeptabel, dann aber schlief er in der Endphase einer Regatta ein.
Und für die vielseitigen Aufgaben an Bord des Startbootes bringt sie entsprechende Qualifikationen mit: Bis vor wenigen Jahren war sie stets bei der Bodenseewoche als Seglerin aktiv, mehrfach auch auf dem Siegertreppchen, zudem ist sie Segeltrainerin, war schon oft in der Jury und hat eine Ausbildung zur Wettfahrtleiterin absolviert.
„Alle Seiten des Segelsports haben ihren Reiz!“, merkt man ihr an, dass ihr die Tätigkeit im eingespielten Team auf dem Startboot ebenso Spaß macht wie das Mitsegeln.
Dr. Dieter Kurz
Schwer zu tragen hatte Dr. Dieter Kurz schon vor den ersten Regatten der Bodenseewoche. Denn bei der internationalen Bodenseewoche geht es in den einzelnen Klassen, aber auch in drei Gesamtwertungen – Modern, Klassik und den Lilli Braumann-Honsell-Preis für die beste Seglerin – um Wanderpokale, die der jeweilige Titelverteidiger eben vor dem Regattastart zurückbringt.
Und Dr. Kurz hatte auf seiner „Shooting Star“ im Vorjahr nicht nur in der ORC1-Klasse gewonnen, sondern auch die Gesamtwertung der modernen Yachten und daher bei der Anreise zwei Trophäen im Gepäck.
Das Ziel der Shooting-Star-Crew ist natürlich, die Pokale wieder in Empfang zu nehmen.
Vor acht Jahren hatte der Regattasegler gemeinsam mit einem erfahrenen Konstrukteur die „Shooting Star“ entwickelt, speziell für den Bodensee und die hier herrschenden Windverhältnisse und durch seinen auffällig roten Rumpf auch stets ein Blickfang in Teilnehmerfeld, und daher erfüllt es ihn als Steuermann und Eigner mit doppeltem Stolz, wenn das Boot erfolgreich ist.
Doch, so betonte der erfahrene Segler: „Mit dem Boot allein kann man den Erfolg nicht einfahren. Man braucht eine gute Crew.“
Eckhard Kaller
„Vor 30 Jahren habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht!“ – wohl dem, der das machen kann. Eckhard Kaller ist solch ein Mensch. Der begeisterte Segler begann vor 30 Jahren eine Ausbildung zum Segelmacher, wurde schon mehrfach Weltmeister in der 8mR-Klasse und ist auch bei der Bodenseewoche wieder am Steuer einer klassischen Segelyacht.
Gemeinsam mit Eigner Frank Palm und dessen Söhnen ist er auf der „Gaudeamus“, einem 1912 in Hamburg gebauten 45er Nationaler Kreuzer. „Es gibt kaum eine komplexere Sportart, die so vielseitig ist, wie das Segeln. Man ist im Einklang mit der Natur, man muss es sein!“, so der 53-jährige Langenargener, der an der Bodenseewoche die Mischung aus Sportlichem und Geselligem schätzt.