Laut Corona-Verordnung sind bei Gottesdiensten Kontaktdaten beim Besuch anzugeben. Eine Besuchergrenze gibt es derzeit nicht. Sie bemisst sich an der Größe des Gotteshauses. Die Maskenpflicht besteht während des gesamten Kirchenbesuchs. Singen ist laut Corona-Verordnung nicht per se verboten. Allerdings haben die meisten Pfarreien das Mitsingen von sich aus verboten. Bei Veranstaltungen im Freien richtet sich die Personenanzahl nach dem vorhandenen Platz, ist aber auf maximal 500 begrenzt.

Altstadtpfarreien

Aufgrund der Corona-Verordnung steht in jeder Kirche nur eine begrenzte Anzahl Sitzplätze zur Verfügung. Trotzdem will Dekan Mathias Trennert-Helwig verhindern, dass Besucher während der Weihnachtsfeiertage an den Kirchenportalen abgewiesen werden. Deshalb müssen Gottesdienstbesucher bereits im Vorfeld eine kostenlose Eintrittskarte beim Pfarrbüro erwerben, so der Dekan. Auf der Rückseite der Karte sind die Kontaktdaten auszufüllen. Beim Besuch wird sie am Eingang abgegeben. Plätze werden zugewiesen.

Wer an Heiligabend einen Gottesdienst im Münster Unserer Lieben Frau besuchen will, muss sich vorher eine Eintrittskarte besorgen.
Wer an Heiligabend einen Gottesdienst im Münster Unserer Lieben Frau besuchen will, muss sich vorher eine Eintrittskarte besorgen. | Bild: Jennifer Moog

Erstmalig wird es an Heiligabend zusätzlich ein Angebot im Freien geben: Ein Krippenspiel für die Kleinen um 15.30 Uhr an der Nordseite des Münsters. „Der Vorteil daran ist, dass sich die Besucher gut auf dem Münsterplatz verteilen können“, so Trennert-Helwig.

Dekan Mathias Trennert-Helwig
Dekan Mathias Trennert-Helwig | Bild: privat

Chöre, die sonst weihnachtliche Lieder anstimmen, gibt es dieses Jahr aber nicht. Dafür singen an den Weihnachtstagen in den Gottesdiensten mehrere Solisten. Bei den Altstadtpfarreien hat man sich gegen ein zusätzliches Online-Angebot entschieden. Dafür sei die digitale Ausstattung nicht gut genug, sagt der Dekan. Allerdings wurde die Anzahl der Gottesdienste erhöht. Insgesamt fünf Termine stehen an Heiligabend zur Verfügung.

Pfarrei Konstanz-Petershausen

Neben den Weihnachtsgottesdiensten, die auch in Petershausen nur mit Anmeldung stattfinden, hat man sich hier noch weitere Aktionen überlegt. Beispielsweise findet an Heiligabend gegen 16 Uhr ein Sternlauf für Familien statt. Dieser führt durch Petershausen und endet am Ende an einen zentralen Platz, wo gemeinsam Weihnachtsliedern gelauscht wird, berichtet Initiatorin Gabriele Vogel: „Wir wollen damit neue Wege gehen.“

So sieht der Turm der Kirche St. Gebhard in Petershausen von außen aus. Eine bekannte Ansicht…
So sieht der Turm der Kirche St. Gebhard in Petershausen von außen aus. Eine bekannte Ansicht… | Bild: Kirsten Astor

Außerdem will die Pfarrei mit der Aktion „Lebendiger Adventskalender“ Licht im Ortsteil schaffen. Seit dem ersten Advent leuchten in Petershausen bemalte Fenster.

Weil es an Weihnachten in den Kirchen weniger musikalisch zugeht als sonst, hat sich auch der Kantor etwas überlegt. Er will ein Video zusammenstellen, in dem die Mitglieder des Kinderchors zuhause etwas singen oder malen. Dieses soll dann in der Kirche an die Wand projiziert werden, so Pfarrer Thomas Mitzkus.

Pfarrer Thomas Mitzkus ist froh über Initiativen aus seiner Gemeinde.
Pfarrer Thomas Mitzkus ist froh über Initiativen aus seiner Gemeinde. | Bild: Hans-Jürgen Mrotzek

Pfarrei St. Georg – Maria Hilf

Ab Heiligabend brauchen Besucher der Gottesdienste in den Kirchen St. Georg und Maria Hilf ebenfalls eine Eintrittskarte – nicht nur an den Weihnachtsfeiertagen, sondern auch an Neujahr und Heilige Drei Könige. Ausgegeben werden diese in den kommenden Wochen in den Gottesdiensten oder über das Pfarrbüro.

Pater Georg Matt
Pater Georg Matt | Bild: Scherrer, Aurelia

Das Krippenspiel an Heiligabend soll den Kindern vorbehalten sein, sagt Pater Georg Matt. Deshalb gilt: Jedes Kind darf nur von zwei Erwachsenen begleitet werden. Auf eine Messe im Freien will Pater Matt allerdings verzichten, denn: „Man kann das Wetter nicht abschätzen und es fehlt die kirchliche Atmosphäre mit ihrer Beleuchtung.“

Evangelische Kirchengemeinde Konstanz-Wollmatingen

Die evangelischen Kirchengemeinden haben sich dazu entschieden, die meisten Weihnachtsgottesdienste dieses Jahr ins Freie zu verlegen. Sie werden im kleinen Rahmen an verschiedenen Orten stattfinden, so Dekanin Hiltrud Schneider-Cimbal: „Wir haben uns gedacht: wenn schon kleiner, dann verteilt.“ Die notwendigen Abstände sollen mit Kerzen markiert werden.

Dekanin Hiltrud Schneider-Cimbal
Dekanin Hiltrud Schneider-Cimbal | Bild: Kirsten Astor

Geplant seien für die Pfarrei Konstanz-Wollmatingen Gottesdienste beispielsweise am Schwaketenbad, beim Berchenspielplatz und auf der Pfarrwiese der Christuskirche. Genehmigungen von der Stadtverwaltung fehlten aber noch. Ergänzt werden sollen die Gottesdienste im Freien durch ein Online-Angebot. Ein Wohnzimmer-Gottesdienst für die Feiertage sei schon aufgenommen worden, erklärt Dekanin Schneider-Cimbal.

Lutherpfarrei

Die Besucheranzahl musste auch die Lutherpfarrei begrenzen. Derzeit dürfen sich in der Lutherkirche rund 80 Personen aufhalten, sagt Pfarrer Gerd Stauch. Eine Anmeldung ist auch hier verpflichtend. Auf das Abendmahl müsse leider verzichtet werden, so Stauch. Die Auflagen seien so streng, dass es kaum durchführbar sei. Schade findet der Pfarrer zudem, dass derzeit während des Gottesdienstes nicht mitgesungen werden kann. „Das gehört zu Weihnachten und dem Gottesdienst dazu“, findet er.

An Heilig Abend wird es bei der Luthergemeinde auf dem Lutherplatz mehrere Kurzandachten geben.
An Heilig Abend wird es bei der Luthergemeinde auf dem Lutherplatz mehrere Kurzandachten geben. | Bild: Jennifer Moog

Dennoch will er möglichst vielen Menschen den Kirchenbesuch zu Weihnachten ermöglichen. Deshalb wird es neben den regulären Gottesdiensten auch Kurzandachten auf dem Lutherplatz geben. Anmelden müssen sich Besucher auch hierfür. Denn für jeden werde eine Kerze bereitgestellt, die für eine weihnachtliche Stimmung sorgen solle, erklärt Stauch.

Kreuzpfarrei Konstanz-Allmannsdorf

Komplett leer bleibt an Heiligabend die Kreuzkirche. Auch hier hat man sich dafür entschieden, die Gottesdienste im Freien zu feiern, wie Pfarrsekretärin Claudia Rebholz erklärt. Zu den Familiengottesdiensten mit Krippenspiel zwischen 15.30 Uhr und 16.30 Uhr werden Besucher gebeten, eine Maske, einen Regenschirm als Hirtenstab und eine Hirtenlaterne mitzubringen. An den darauffolgenden Weihnachtsfeiertagen wird wieder in der Kirche gefeiert.