Ab sofort werden in den Apotheken jeweils drei FFP2-Masken an Menschen aus Risikogruppen kostenlos ausgegeben. Der Ansturm am ersten Tag war groß. Schlangen bildeten sich vor den Apotheken. Mancherorts waren die bisher vorhandenen Masken bereits fast vergriffen. Berechtigte müssen allerdings keine Angst haben, dass sie leer ausgehen.

Stetig werden neue Masken nachgeliefert. „Wir haben innerhalb der ersten zweieinhalb Stunden in unseren Filialen 1600 Masken ausgegeben“, sagt Daniel Hölzle, Inhaber der Tiergarten-Apotheke.

Daniel Hölzle, Apotheker (Archivbild)
Daniel Hölzle, Apotheker (Archivbild) | Bild: Scherrer, Aurelia

Langsam würden die Exemplare ausgehen, denn erst in der vergangenen Woche hatte der Apotheker von den Plänen des Gesundheitsministeriums erfahren.

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Dann musste alles sehr schnell gehen. Besorgen mussten die Apotheker die Masken nämlich selbst. Er kritisiert deshalb die Vorgehensweise des Gesundheitsministeriums. Denn, dass Apotheken Masken ausgeben sollen, sei kommuniziert worden, ohne das vorher mit den Apothekern abzusprechen.

Kurze Vorlaufzeit hat es den Apotheken nicht leicht gemacht

Auch Murat Baskur, Inhaber der Apotheke im Seerhein Center hätte sich über eine längere Vorlaufzeit gefreut. Er sagt: „Es war gar nicht so einfach, so kurzfristig die Masken zu beschaffen, denn der Maskenmarkt ist mit Angeboten überhäuft.“

Murat Baskur, Apotheker (Archivbild)
Murat Baskur, Apotheker (Archivbild) | Bild: Oliver Hanser

Wichtig sei es, trotz der Angebotsfülle nur qualitativ hochwertige Masken zu bestellen. Derzeit habe es in seinen Apotheken noch Exemplare, sagte er am Dienstagmittag. Wie lange sie am ersten Tag der Ausgabe ausreichen, das wusste er zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Bild 3: Ausgabe von FFP2-Masken an Konstanzer Senioren: Wie sind die Apotheken auf diese Aufgabe vorbereitet?
Bild: Jennifer Moog

Sich darum sorgen, dass keine Masken ausgehändigt werden, müsse allerdings keiner, sagt Hölzle. Denn bereits am Mittwoch kämen neue Masken an. „Die ersten beiden Tage werden ein bisschen hakelig, aber dann sollte es besser werden“, sagt Hölzle.

Seine Empfehlung lautet deshalb: Wer die Masken nicht dringend benötigt, soll bis Ende der Woche oder Anfang der kommenden Woche warten. Er sagt: „Die Chance dann eine Maske zu bekommen, ist praktisch einhundert Prozent.“ Denn, so Hölzle, Sinn ergebe es keinen, wenn Menschen aus Risikogruppen von Apotheke zu Apotheke laufen, weil die Masken überall schon vergriffen sind.

Kunden könnten fehlende Kontrolle ausnutzen

Da es derzeit noch keine Kontrolle darüber gibt, wer seine Masken bereits geholt hat, besteht aber auch immer die Gefahr, dass Menschen das Angebot ausnutzen. In der Apotheke im Seerhein-Center versucht man, dem mit einem Formular entgegenzuwirken. Auf dem müssen die Kunden unterschreiben, dass sie in keiner weiteren Apotheke Masken geholt haben.

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Daniel Hölzle hingegen setzt auf die Vernunft. „Sich mehrfach Masken zu holen, wäre schlicht asozial“, sagt er bestimmt. Einen Grund Masken zu horten, gebe es nicht. Ab Januar soll dann alles geregelter laufen. Masken gibt es dann nur noch mit Berechtigungsschein.