Ausgerechnet im morgendlichen Berufsverkehr fuhren am Freitag zwischen Radolfzell und Konstanz keine Züge. Betroffen waren der Seehas der SBB sowie die Schwarzwaldbahn der DB. An den Bahnsteigen blieben Kunden erst einmal stehen. Gegen 8.30 Uhr wurde der Verkehr immerhin auf einem Gleis wieder aufgenommen, es fuhren deshalb zunächst weniger Züge.
Baum stürzt bei Allensbach ins Gleis
Ursache war ein umgestürzter Baum. Er war nach Angaben der Bundespolizei bei Allensbach in Richtung Gleis gefallen und hatte auch die Oberleitung beschädigt, aus der Züge den Strom zum Fahren beziehen. Das bestätigte Daniel König von der SBB Deutschland, die den Seehas als den meistgenutzten Zug auf der Strecke betreibt.

Feuerwehr Allensbach stundenlang im Einsatz
Die Freiwillige Feuerwehr Allensbach war über mehrere Stunden im Einsatz, um die Strecke wieder befahrbar zu machen. Das sagte auf Aufrage des SÜDKURIER Kommandant Hans-Christoph Köhne. Die Einsatzkräfte mussten demnach zuerst warten, bis die Bahn den Strom abgeschaltet und die Oberleitung geerdet hatte. Bis das erfolgt ist, kann auch die Feuerwehr nicht arbeiten: Es liegen 15.000 Volt an, schon eine Annährung ist lebensgefährlich.
Laut Köhne waren keine Menschen in Gefahr. Er und seine Kameraden konnten den Einsatz erst nach Mitternacht abschließen. Dennoch dauerte es am Freitagmorgen noch einige Stunden, bis sich der Verkehr wieder normalisierte.

Am Donnerstagabend war ein schweres Gewitter über dem Kreis Konstanz niedergegangen, vor dem auch der Deutsche Wetterdienst gewarnt hatte. Über weitere Schäden wurde zunächst nicht bekannt. Nur 48 Stunden zuvor hatte ein ähnliches Unwetter einen riesigen Baum auf der Insel Reichenau entwurzelt. Er zermalmte einen Wohnwagen, im den zum Glück zu dem Zeitpunkt niemand war.

Mittlerweile wurde die Strecke wieder vollständig freigegeben. Die Züge zwischen Konstanz und Radolfzell fahren wie gewohnt.