Alles hat seine Zeit. Jene für die Wiederbelebung von Autokinos währte nur wenige Wochen. In Konstanz wurde dieses schmale Fenster, Veranstaltern und Künstlern eine corona-bedingte Alternative zu geben, verschlafen.

Dabei gab es auch hier kreative Ideen

Die vorgestellten Konzepte reichten über das wenig inspirierte Abspielen von Filmen weit hinaus – bis hin zu Gottesdiensten, kleinen Konzerten und Auftritten lokaler Kleinkünstler. Begründet wurde das städtische Veto zunächst mit einer Vereinbarung aller Landkreisgemeinden, aus Hygiene- und Sicherheitsbedenken keine Autokinos zuzulassen; später sollte sich bei den Diskussionen um den geeigneten Ort herausstellen, dass es in Konstanz schnell eng oder logistisch so aufwendig und teuer wird, dass sich Autokinos für Veranstalter nicht mehr rentieren.

Inzwischen haben diese ihre Berechtigung wieder verloren, so schnell geht das eben in dynamischen Zeiten. Reguläre Kinos können mit begrenzter Besucherzahl wieder öffnen. Umgesetzte oder bevorstehende Lockerungen lassen auch Veranstaltungen zu, ohne dass man sich dazu im Sommer ins Auto quetschen muss.

Hoffentlich geht es mit der Bühne im Bodenseestadion schneller

Aus Sicht einer Verwaltung war die zögerliche Haltung nachvollziehbar. Veranstalter wie Besucher werden sich aber einmal mehr denken: Während in der Umgebung – man denke an Friedrichshafen – Betriebsamkeit herrschte, diskutierte Konstanz noch.

Bleibt zu hoffen, dass die lobenswerte Idee eines Kultursommers im Bodenseestadion bald umgesetzt wird – am besten, bevor die ersten Schneeflocken rieseln. Das wäre im Sinne von Veranstaltern, Kulturschaffenden, beteiligten Konstanzer Unternehmen und allen voran: der Bürger.