Im Schweizer Kanton Schaffhausen sollen drei Hunde durch eine Blaualgenvergiftung verstorben sein. Das berichteten die Schaffhauser Nachrichten am 15. August. Dem Bericht zufolge seien die Hunde innerhalb kurzer Zeit trotz intensiver medizinischer Betreuung nach dem Baden im Rhein gestorben. Viele Hundebesitzer in Schaffhausen sind nun besorgt um die Gesundheit ihrer Tiere.
Hunde können sich leicht mit Blaualgen vergiften, wenn sie in den befallenen Gewässern schwimmen. Die Blaualgen gelangen über den Hautkontakt, aber auch durch das Trinken des belasteten Wassers in den Organismus der Tiere. So eine Vergiftung endet bei Hunden in vielen Fällen tödlich. Auch für Menschen sind die Bakterien nicht ungefährlich.
Im Landkreis Konstanz gibt es laut der Badegewässerkarte des Landesgesundheitsamts keine Warnungen für den Bodensee oder den Rhein, wegen erhöhter Bakterienwerte. Am Schweizer Bodenseeufer gibt es diesen Sommer jedoch einen Blaualgenbefall. In Uttwil und Kesswil gibt es laut der Thurgauer Umweltbehörde erhöhte Blaualgenkonzentration. Diese ist bereits Ende Juli aufgefallen. Bis jetzt ist jedoch noch keine vollständige Entwarnung für den Bereich ergangen.
Von Blaualgenvergiftungen bei Hunden im Kreis hat das Landratsamt keine Kenntnis: „Beim Veterinäramt Konstanz sind keine Meldungen diesbezüglich eingegangen“, erklärt der Referent des Landrats, Jens Bittermann. Das Problem ist jedoch, dass eine Blaualgenvergiftung keine meldepflichtige Erkrankung ist. Deshalb werde das Veterinäramt nicht zwangsläufig über solche Fälle informiert.

Wenn jedoch Gesundheitsgefahr durch Blaualgen für Menschen und Tiere besteht, gibt es Handlungsmöglichkeiten für die Kommunen. Die Ordnungsämter und die untere Wasserbehörde können dann Allgemeinverfügungen erlassen. Das ist im Wassergesetz von Baden-Württemberg geregelt. Durch diese könne auch ein Badeverbot verhängt werden, meint Bittermann. „Eine solche Allgemeinverfügung wird öffentlich bekannt gegeben“, heißt es. Dies geschehe über Hinweisschilder, über das Internet und die Presse, erklärt der Referent des Landrats weiter.
Eine Vergiftung erkennen
Doch wie erkennen Hundebesitzer, ob ihr Vierbeiner von einer Vergiftung betroffen ist? Die Cyanobakterien greifen, wenn sie in erhöhter Konzentration auftreten, die Leber, die Körperzellen und die Nervenzellen an. Darüber hinaus können sie auch die Haut schädigen oder entzündend wirken, erklärt das Veterinäramt des Landkreises auf Anfrage des SÜDKURIER.
Durch diese unterschiedlichen Wirkweisen der Bakterien können die Symptome einer Blaualgenvergiftung ganz unterschiedlich aussehen. So kann sich die Vergiftung durch Erbrechen, Übelkeit, Durchfall, Krampfanfälle, Schwäche, Verwirrtheit, übermäßiges Speicheln oder durch Atembeschwerden zeigen. „Sollte das Tier Wasserkontakt und eines dieser Symptome aufweisen, sollte sofort eine Tierarztpraxis aufgesucht werden“, heißt es vom Veterinäramt.
So lässt sich eine Vergiftung vermeiden
Um eine Blaualgenvergiftung zu vermeiden, können Hundehalter auch selbst einen Teil beitragen. „Tiere wie Menschen sollten nicht in kontaminierten oder verdächtigen Gewässern baden oder getränkt werden“, macht das Veterinäramt deutlich. Es gibt auch ein paar Möglichkeiten, eine Blaualgenblüte selbst zu erkennen. Eine grünliche oder bläulich-grüne Verfärbung des Wassers und Schlierenbildung oder Algenteppiche können Anzeichen dafür sein. Auch Gewässer mit toten Fischen an der Wasseroberfläche oder in denen Menschen ihre Füße nicht sehen können, wenn sie knietief im Wasser stehen, sollte gemieden werden.
Für Hundebesitzer empfiehlt es sich laut des Veterinäramts außerdem auch den Hund nach dem Schwimmen abzuduschen. Dann können die Bakterien nicht mehr die Haut angreifen. Zusätzlich sollte als Tränke eine Alternative mitgenommen werden. Eine Flasche Wasser und Napf verhindern, dass die Tiere aus Durst das befallene Wasser trinken. Zudem kann sich jeder über die aktuelle Lage des Bodensees und des Rheins informieren, damit Mensch und Tier den Sommer ohne Sorge genießen können.