Nach Angaben der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) betrug der Messwert am Sonntag um 9.30 Uhr rund 481 Zentimeter. Das ist ein Zentimeter über dem Grenzwert, ab dem ein Hochwasser-Voralarm ausgelöst wird. In den Prognosemodellen der amtlichen Hochwasserzentrale des Landes gingen die verschiedenen Berechnungen für den Sonntag von einem Gleichbleiben des Pegels oder von einem nur noch geringen Anstieg aus.
Als wirklich kritisch gilt die Lage, wenn der Pegel Konstanz den Wert von fünf Metern übersteigt – oder wenn große Mengen Treibholz die Schiffe und Boote, Häfen und Gebäude am Wasser beschädigen können. Beim dramatischen Pfingst-Hochwasser im Jahr 1999 betrug der Pegel in der Spitze 5,65 Meter. Damals kamen Regen, Schneeschmelze und Treibholz zusammen. Zuletzt hatte es 2019 und 2016 kleinere Hochwasser-Ereignisse gegeben.
Wie viel Wasser kommt aus dem Bregenzer Wald und aus Graubünden?
Das Nachlassen der Niederschläge am Bodensee selbst bedeutet dabei noch nicht automatisch eine Entspannung. Entscheidend ist vor allem, wie viel Regen- und Schmelzwasser im Bregenzer Wald und Graubünden anfällt. Auch für diese Bereiche sagten die Prognosen aber weniger Niederschläge voraus.
Am beliebten Badestellen ist nicht mehr viel Platz zum Liegen
In Konstanz selbst war der Bodensee bereits am Samstag markant hoch, aber es kam noch nicht zu nennenswerten Überschwemmungen. Überflutet waren beliebte Freizeitbereiche am Uferweg zwischen Hörnle und Yachthafen – wo sonst Konstanzer und Gäste gerne lagern und baden, plätscherte es munter. In der Nähe der Kunstgrenze schwappten einige kleine Wellen über den Spazierweg.
Schiffe und Fähren fuhren zunächst weiterhin, auch auf dem Konstanzer Seerhein
Die Schifffahrt auch auf dem Seerhein bleib zunächst weiterhin möglich, wenngleich die Besetzung des Kursschiffs nach Schaffhausen am Samstag Nachmittag wie in solchen Lagen üblich das Steuerhaus abklappen musste, um unter der Konstanzer Alten Rheinbrücke noch durchzukommen. Beim Befahren der Fähre Konstanz-Meersburg warnen Schilder vor Hochwasser, und zusätzliche Rampen sollen das Befahren einfacher machen.