Weihnachten steht vor der Tür und es sind keine drei Wochen mehr bis Heiligabend. Neben der Besinnlichkeit ist aber auch in diesem Jahr wieder für viele Menschen Stress angesagt – genauer gesagt Geschenk-Stress.

Das bedeutet Anspannung auf zwei Seiten. Zum einen für diejenigen, die die Geschenke besorgen müssen, aber auch bei denjenigen, die sie ausliefern. Auch in dieser Saison erwarten die Lieferdienste wie DHL, DPD oder UPS einen Zuwachs im Vergleich zum vergangenen Jahr.

Nochmals Anstieg von Sendungen prognostiziert

Wie der Bundesverband Paket und Expresslogistik (BIEK) in einer Pressemeldung bekannt gab, erwarte man, dass private Haushalte während dem Weihnachtsgeschäft rund 445 Millionen Sendungen erhalten werden. Das bedeute einen Anstieg um drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Dass nun auch noch verschärfte Corona-Maßnahmen hinzukommen dürfte diesen Effekt nochmals verstärken. Aber was machen die Paketlieferdienste in der Region, damit die Pakete auch in Konstanz rechtzeitig ankommen?

Die direkte Zustellung liegt im Interesse der Lieferanten

Deutschlandweit liefert DHL täglich 5,9 Millionen Pakete aus. Für Konstanz bedeutet dies, dass jeden Tag rund 10.000 Pakete zu ihrem Empfänger gebracht werden müssen, wie die Pressestelle der DHL Group auf SÜDKURIER-Anfrage mitteilt. Eine große Menge, die dazu führt, dass sich neben den Paketen auch die Beschwerden in den sozialen Medien häufen. Ein oft genanntes Problem: Pakete werden nicht zugestellt – mit der Begründung, dass die Adresse nicht bekannt sei.

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Wie die DHL erklärt, werden lediglich 0,15 Prozent der Pakete mit dem Hinweis „nicht bekannt“ retourniert. Weiter heißt es in der Erklärung, dass die Lieferanten dazu angehalten seien, die Pakete wenn möglich direkt zuzustellen – aus wirtschaftlichen Gründen: „Eine Benachrichtigung und die darauf folgende Zustellung in eine Filiale kosten die Zusteller weitaus mehr Zeit.“

Mehr Mitarbeiter wegen Corona und Weihnachten

Dass es bei dieser Menge zu Unregelmäßigkeiten komme, könne man nicht gänzlich ausschließen, wie das Unternehmen weiter erklärt. Als Gründe werden beispielsweise „kurzfristige Erkrankungen“ oder „Witterungseinbrüche“ genannt. Sollte es zu Problemen kommen, sind Kunden dazu aufgerufen, sich direkt an DHL zu wenden. Beispielsweise über die Kunden-Hotline 0228/4333112 oder über die Social-Media-Kanäle des Unternehmens.

Damit es trotz der Zunahme an Bestellungen nicht zu noch mehr Problemen kommt, stockt DHL auch in Sachen Mitarbeiter auf. Deutschlandweit habe das Unternehmen laut eigenen Aussagen allein wegen der Pandemie rund 8.000 Mitarbeiter eingestellt. Hinzu kommen rund 10.000 Aushilfskräfte. Auch speziell für Konstanz stockt das Unternehmen weiter auf: „In Konstanz haben wir bereits zehn weitere Mitarbeiter eingestellt. Etwa fünf weitere sollen zeitnah folgen“, so die Pressestelle.

Zu der sonst auch schon hohen Nachfrage spielt auch die Grenznähe zur Schweiz eine Rolle. Viele Schweizer bestellen ihre Pakete in deutsche Paketshops, um so Liefer- und Zollkosten zu sparen. Auch hier dürft die Nachfrage an Weihnachten zunehmen. „Die sogenannten „Grenzagenturen“ machen einen nicht unerheblichen Teil unseres Tagesgeschäftes aus“, erklärt die DHL-Pressestelle.

Von Villingen-Schwenningen wird nach Konstanz geliefert

Auch DPD erwartet für den Weihnachtstrubel eine höherer Nachfrage. Bundesweit beschäftig das Lieferunternehmen an seinen 79 Standorten insgesamt rund 4.000 Saisonkräfte. Für den Standort Konstanz konnte das Unternehmen auf Anfrage des SÜDKURIER keine genauen Zahlen nennen. Auch, weil das Depot, das für Konstanz zuständig ist, seinen Standort in Villingen-Schwenningen hat.

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Wie das Unternehmen erklärt, liefere man täglich rund 27.000 Pakete von diesem Depot aus. Im normalen Betrieb bedeuten dies ungefähr 160 Touren am Tag. Bei größerem Andrang können es auch 180 Touren für die ganzen Region werden. Um große „Mengenspitzen“ zu bewältigen stehe das Depot in Villingen-Schwenningen außerdem im engen Austausch mit dem Depot in Steinen bei Lörrach, wie die DPD-Pressestelle weiter erklärt.

Der Lieferdienst UPS reagierte nicht auf die Anfragen des SÜDKURIER, weshalb keine Informationen für Konstanz vorliegen.