Bei der ersten Runde für die Vergabe von Kitaplätzen in Konstanz waren noch mehr als 500 Kinder leer ausgegangen. Seitdem hat sich einiges getan. Plätze wurden durch Wegzüge frei, manche Eltern habe andere Lösungen für die Betreuung gefunden und neue Plätze sind entstanden: Aktuell hat die Stadt nach Angaben von Alfred Kaufmann, Leiter des Sozial- und Jugendamts, für 358 Kinder keinen Betreuungsplatz. Parallel läuft weiter das Ausbauprogramm für Kitas in der Stadt. Bis 2026 sollen 130 Krippenplätze und 278 Kindergartenplätze neu entstehen.
Eine Frage des Geldes
Ob diese wirklich zustande kommen, hängt auch davon ab, wie viel Geld die Stadt Konstanz ausgeben kann und will. Aber auch davon, wie schnell Investoren mit ihren Projekten vorankommen. So sollen unter anderem auf dem ehemaligen Telekom-Areal und auf dem früheren Siemens-Gelände Betreuungsplätze entstehen.
Überall, wo in Konstanz gebaut werde, komme sein Amt mit der Frage, ob sich Raum für eine Kita unterbringen lasse, sagte Alfred Kaufmann im Finanzausschuss. Nicht immer passe der Zuschnitt eines Projekts. Nach Angaben des Sozial- und Jugendamts sind die Aus-und Umbaumöglichkeiten in bestehenden Einrichtungen weitgehend ausgereizt. Neue Plätze entstünden also vor allem durch Neubauten.
Susanne Heiß, Stadträtin der Freien Wähler, fragte im Ausschuss, ob nicht die Modulbauweise ein Weg wäre, um schneller und günstiger zu neuen Plätzen zu kommen. Alfred Kaufmann erwiderte, nicht die Bauweise sei das Problem, sondern der Mangel an Grund, auf denen Kitas stehen könnten. Bau-Bürgermeister Karl Langensteiner-Schönborn sagte, die modulare Bauweise eigne sich vor allem für niedrige Gebäude.
Neue Kita im Technologiezentrum
Bereits im Bau befindet sich die provisorische Kita Grenzbach mit rund 80 Plätzen im ehemaligen Technologiezentrum. Wo einst Gründer die ersten Schritte mit ihren Unternehmen machten, sollen Räume für die Kinderbetreuung entstehen. Ob die Stadt im Frühjahr mit allen vier Gruppen beginnen kann, hänge auch davon ab, ob sie genügend Personal gewinnen könne, so Kaufmann.
Für die Kita in der Flüchtlingsunterkunft in der Steinstraße, deren Auflösung in Diskussion war, zeichne sich eine Lösung ab, sagte Sozial-Bürgermeister Andreas Osner in der Sitzung. Noch sei die Sache aber nicht spruchreif, weil noch nicht mit allen Partnern gesprochen wurde. Oberbürgermeister Uli Burchardt geht davon aus, dass die Gemeinschaftsunterkünfte noch länger gebraucht werden, um beispielsweise Menschen aus Afghanistan aufzunehmen.
Grundsätzlich stellt das Sozial- und Jugendamt für Konstanz fest: Die Zahl der Kinder unter drei Jahren, die in Krippen, Kindergärten, Kindertagesstätten und Kinderhäusern betreut werden, sei rückläufig, dafür steige der Bedarf an Plätzen für Kinder, die älter als drei Jahre sind.