Das Gebäude an der Steinstraße 20 in Konstanz ist nicht zu retten. Davon ist Martin Zinsmaier, beim DRK zuständig für die sozialen Dienste, aufgrund seiner Erfahrung überzeugt. Immer wieder gab es Probleme mit der Bausubstanz des Flüchtlingsheims, für dessen Betreuung das DRK zuständig ist.

Mit dem Abriss und dem geplanten Neubau allerdings entsteht ein neues Problem: Für die in dem Heim untergebrachte Kindertagesstätte gibt es bislang noch keinen alternativen Standort, und derzeit weiß niemand, wo Kinder aus Flüchtlingsfamilien während der voraussichtlich längeren Bauphase unterkommen können.

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Noch ist Zeit für die Suche, aber die CDU-Fraktion im Konstanzer Gemeinderat wird allmählich nervös. Die Betreuung für das aktuelle Kindergartenjahr kann nach Auskunft des Landratsamtes bis Juli nächsten Jahres weiter an der Steinstraße stattfinden, für die Zeit danach aber gibt es noch keine Perspektive.

Doch auch an anderer Stelle drückt der Schuh: Derzeit werden 20 Kinder in einer Gruppe betreut, was laut Martin Zinsmaier allein wegen der unterschiedlichen Herkunft eine außergewöhnliche Herausforderung darstellt. Für die CDU-Fraktion wäre es wegen des „Ziels der integrativen Wirkung“ deshalb sinnvoll, wenn mit dem neuen Interimsstandort eine Erweiterung auf zwei oder drei Gruppen realisiert werden könnte.

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An guten Absichten mangelt es dabei offensichtlich nicht. „Wir stehen im steten Austausch mit verschiedenen Ämtern der Stadt, und alle unterstützen uns“, so die Wahrnehmung von Martin Zinsmaier. Und auf SÜDKURIER-Anfrage bei der Stadtverwaltung heißt es zur räumlichen Alternative, dass es „tatsächlich Ideen gibt, die zu einer guten Lösung führen“ – mit Ergebnissen sei in der zweiten Septemberhälfte zu rechnen.

Die Option, dass das Landratsamt mit einem Ausweichquartier aushelfen könnte, hat sich allerdings zerschlagen. Das habe man überprüft, so heißt es dazu vonseiten des Landratsamtes, aber leider sei man nicht fündig geworden.