Mit knapp 390.000 Fahrgästen im Jahr 2022 hat die Katamaran-Reederei Bodensee nach eigenen Aussagen „das Tal durchfahren“. Zwar liegen die Werte noch immer 18 Prozent unter denen von 2019, doch deutlich besser als 2020 und 2021.

Der Häfler Reederei-Geschäftsführer Horst Schauerte ist zufrieden mit der Entwicklung der Fahrgastzahlen.
Der Häfler Reederei-Geschäftsführer Horst Schauerte ist zufrieden mit der Entwicklung der Fahrgastzahlen. | Bild: Felix Kaestle

Gegenüber 2021 legte der Katamaran bei den Fahrgästen um 60 Prozent zu. Reederei-Geschäftsführer Horst Schauerte sieht ihn folglich auf gutem Kurs. „Es war zu erwarten, dass auch der Katamaran – wie die gesamte ÖPNV-Branche – noch nicht an die Zeit vor Corona anknüpfen konnte. Aber wir sind auf dem Weg in Richtung Vor-Corona-Zahlen“, wird Schauerte in einer Pressemitteilung zitiert.

Insbesondere bei den Pendlern hat Corona eine Veränderung der Verkehrsmittelnutzung bewirkt. Klar ist: Je mehr Menschen von daheim aus arbeiten, desto weniger Menschen pendeln täglich zur Arbeit. Bei der Katamaran-Reederei sind dies nur noch die Hälfte im Vergleich zu 2019.

Katamaran „Fridolin“ im Hafenbecken Friedrichshafen.
Katamaran „Fridolin“ im Hafenbecken Friedrichshafen. | Bild: Felix Kaestle

„Das Ausbleiben der Pendler schmerzt uns. Immerhin haben wir mit der Kat-Card auch für Nicht-ganz-so-viel-Fahrer eine günstige Lösung“, erklärt Schauerte.

Bei den Gelegenheitsfahrern dagegen bessere sich die Situation. Im zweiten Halbjahr sei man schon wieder bis auf zehn Prozent an die Zahlen von 2019 herangekommen, im August gab es mit fast 70.000 Fahrgästen sogar einen neuen absoluten Rekord seit dem Start der Katamaran-Verbindung 2005.

„Das gibt Hoffnung und zeigt, dass wir an die Vor-Corona-Zahlen anknüpfen können. Wir planen mit weiter steigenden Fahrgastzahlen“, ist auch Geschäftsführer Christoph Witte optimistisch. Die Reederei wolle „um jeden einzelnen Fahrgast kämpfen“ und entwickle dafür schon neue Ideen.

Christoph Witte, Geschäftsführer der Katamaran-Reederei für die Konstanzer Seite, kündigt ein Anschluss-Abo zum 49-Euro-Ticket an.
Christoph Witte, Geschäftsführer der Katamaran-Reederei für die Konstanzer Seite, kündigt ein Anschluss-Abo zum 49-Euro-Ticket an. | Bild: Alexander Stertzik

So soll es für die Nutzer des 49-Euro-Tickets – das auf dem Katamaran nicht gilt – ein günstiges Anschluss-Abo geben. Wie es mit der wirtschaftlichen Situation aussieht, dazu können die Geschäftsführer noch nichts sagen: „Wir rechnen mit einem Defizit, da verraten wir sicher nicht zu viel. Aber wie hoch das ausfällt, das werden wir erst nach dem Jahresabschluss wissen.“