Das wird die vielen tausend Fans der Vorweihnachtszeit freuen: Der Konstanzer Weihnachtsmarkt wird auch in diesem Jahr stattfinden. „Ja, das ist so. Wir planen vom 26. November bis 22. Dezember“, bestätigte Organisator Levin Stracke gestern auf SÜDKURIER-Nachfrage. „Doch wir können heute noch nicht sagen, wie der Markt genau aussehen wird.“

Wie so viele muss auch Levin Stracke bei der Planung auf Sicht fahren. Soll heißen: Die neuesten Entwicklungen abwarten, aktuelle Corona-Bestimmungen berücksichtigen und darauf reagieren.
Das bedeutet jedoch auch: Der Weihnachtsmarkt wird nicht so werden, wie er war und hoffentlich nächstes Jahr wieder sein wird. „Großveranstaltungen sind im Land ja bis Ende des Jahres verboten“, so Levin Strake.
Alkohol: Ja oder nein?
Der baden-württembergische Sozialminister Manfred Lucha hält Weihnachtsmärkte „in abgespeckter Form“ für möglich, wie er kürzlich sagte. Der Grünen-Politiker ist jedoch gegen den Ausschank von Alkohol. Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut von der CDU hält dagegen ein generelles Alkoholverbot für nicht verhältnismäßig. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) verkündete: „Wenn es gelingt, Weihnachtsmärkte mit Hygiene, Abstand und Masken zu versehen, ohne ihren Charakter infrage zu stellen, könnte es das sicherlich auch geben.“

Und was bedeutet das jetzt für Konstanz? „Der Markt wird nicht so groß werden wie bisher“, so Levin Stracke. Er plant, an sechs Plätzen der Stadt jeweils acht bis 15 Hütten zu positionieren. „Dadurch entzerren wir den Markt. Geplant sind jeweils ein Getränkestand, ein Essensstand sowie Stände mit Handwerk.“
Diese Plätze sind die Marktstätte, der Hafen, der Stadtgarten, der Bodanplatz, der Münsterplatz sowie die Grünfläche der Laube. „Der Antrag bei der Stadt läuft. Wir sind zuversichtlich, dass das durchgeht, denn die Verwaltung möchte uns unterstützen“, erzählt Levin Stracke.

Die langjährigen Standbetreiber Michael Breuninger und Thomas Blaser, seit Jahrzehnten dabei und längst mit Kultstatus, wissen noch nicht, ob sie dabei sein werden. „Ich wäre es schon sehr, sehr gerne“, sagt Michael Breuninger. „Aber niemand weiß, wie es weitergeht. Und ohne meinen Punschverkauf und mit einer steigenden Miete würde es sich nicht lohnen für mich. Das wäre sehr traurig.“

Vor allem für die Besucher, die seit 30 Jahren den Stand an der Marktstätte besuchen. Levin Stracke plant in diesem Jahr auch mit einheitlichen Buden – Michael Breuninger hat über die Jahre seine eigene Bude zusammengebaut und viel investiert. „Von der Hygiene her ist die top. Aber es gibt ja keine Vorbauten mehr wegen Corona.“

Thomas Blaser weiß ebenfalls noch nicht, ob er seinen Käse und seinen Glühwein verkaufen wird. „Ich muss zugeben, das ich gewisse Angst habe, dass sich nach ein paar Tagen Menschen anstecken und wir schließen müssten.“
Er hofft, dass Levin Stracke und sein Team „vernünftig“ agieren, wie er es ausdrückt: „Angesichts der Situation wäre es fair und richtig, wenn erst die Marktbeschicker, die seit März nichts mehr verdient haben, Stände bekommen und danach die lokale Gastronomie. Insgesamt sollte es ein kleiner Rahmen bleiben. Das ist aber nur meine Meinung. Ob ich dabei sein werde oder nicht, kann ich noch nicht sagen. Das kommt auch auf die Corona-Bestimmungen an.“