Der Flugplatz Konstanz ist immer wieder Streitpunkt unter den Konstanzern. Während einige diese Einrichtung begrüßen, finden andere, dass man die Fläche in einer Stadt mit derartigen Platzproblemen wie Konstanz besser nutzen könnte. Auch als es jetzt im Gemeinderat um die Notwendigkeit zu sparen ging, kam der Flugplatz wieder aufs Tapet.
Hintergrund: Die Stadt nimmt allein in diesem Jahr 13 Millionen Euro an neuen Schulden auf. Corona hat zu einem Einbruch bei den Steuereinnahmen geführt. 14 Millionen Euro an Einnahmeausfällen treffen auf weitere fünf Millionen, die Konstanz mehr an den Landkreis als Kreisumlage zahlen muss. Denn auch der Kreis hat massive Finanzprobleme – und greift deshalb bei seinen Kommunen in die Tasche.
Die CDU drängt auf eine neue Bewertung
Den Bürgern etwas wegnehmen und städtische Angebote massiv einschränken, um das Loch im städtischen Haushalt auszugleichen, will der Gemeinderat in Konstanz aber nicht. So sagte der Oberbürgermeister Uli Burchardt: „Wir wollen das, was in vielen Jahren aufgebaut worden ist, nicht zerstören.“
Nur, wie Roger Tscheulin von der CDU sagte: „Irgendjemand muss das Geld dafür aufbringen und Abgaben zahlen.“ Er forderte während der Haushaltsdebatte im Rat eine Stärkung der Wirtschaft, dringend benötigte Arbeitsplätze und die Ausweisung neuer Gewerbeflächen, was letztlich der Stadt mehr Einnahmen bescheren würde. „Deshalb befürworten wir, dass das Thema Flugplatz neu bewertet wird.“
Laut FDP sollte die Nordseite bebaut werden
Neben der CDU griff auch die FDP das Thema auf. So sagte Fraktionsvorsitzender Heinrich Everke zwar, dass die Mehrheit der FDP-Stadträte dafür sei, den Platz zu behalten. Immerhin sei das Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie extra wegen des Platzes an den Bodensee gekommen – statt nach Tübingen. Aber: „Wir schlagen eine Bebauung der Nordseite und eine Verlagerung des Landeplatzes vor.“
Eine Entscheidung ist nicht gefallen, doch das Thema ist eines von vielen, das der Rat mittelfristig weiter diskutieren wird.
