Das Hochbauamt der Stadt Konstanz hat Gas gegeben, damit das Projekt pünktlich zur Saison 2021 an den Start gehen kann. Als Mitte Oktober endlich die Baugenehmigung eingegangen war, wurden alle Hebel in Bewegung gesetzt und am 3. November mit den Arbeiten für das neue Sanitärgebäude begonnen.
„Es wird naturnah und gleichwohl nobel – ein grünes Juwel“, meint Eric Thiel nicht nur aufgrund der Lage am See mit idyllischem Blick auf die Insel Mainau, ausschließlich umgeben von Wasser, Bäumen und Sträuchern. „Campingurlaube liegen absolut im Trend. Aber auch wer grün denkt und ökologisch unterwegs ist, hat dennoch hohe Ansprüche an Komfort und dementsprechende Infrastruktur“, berichtet er aus Erfahrung, schließlich betreibt die MTK seit Jahren auch den Campingplatz Klausenhorn in Dingelsdorf.
Neues Sanitärgebäude wird gebaut
Im Rahmen der Sanierung des im Naturschutzgebiet befindlichen Campingplatzes Litzelstetten wird der Fokus auf naturnahe Erholung gelegt. Radreisende seien die erklärte Zielgruppe, denn in Litzelstetten sind die 60 verfügbaren Plätze vor allem für Zelte vorgesehen. Nur im oberen, an der Straße gelegenen Bereich würden Caravans und kleine Wohnwagen zugelassen.
Da auch gerade Radtouristen nicht auf Komfort verzichten wollen, kommt dem Neubau des bereits abgerissenen Sanitärgebäudes ein hoher Stellenwert zu. „Es wird ein ansprechender, ökologisch nachhaltiger Bau mit topmoderner Infrastruktur“, würdigt Eric Thiel die Arbeit des städtischen Hochbauamtes, denn für Entwurf, Konzeption und Planung des Gebäudes zeichnen Hochbauamtsleiter Thomas Stegmann und sein Mitarbeiter Manuel Eckhardt verantwortlich.
Thomas Stegmann, der dieses kleine Paradies direkt am See selbst sehr zu schätzen weiß und von der „einmaligen Lage“ und den wunderschönen Sonnenaufgängen an dieser Stelle schwärmt, war es wichtig, auch baulich der Umgebung Reverenz zu erweisen. „Da kann man kein Standardgebäude hinstellen, sondern muss, dem Ort und der Lage entsprechend, eine besondere Qualität herausholen“, stellt er fest.
Klein und fein werde das in den Hang hineingebaute und auf einem Betonsockel aufgebaute Holzgebäude. Im Souterrain sind die sanitären Einrichtungen vorgesehen. Im Obergeschoss ist ein etwa 43 Quadratmeter großer Aufenthaltsraum mit Kamin geplant, so dass auch in der kühlen bis kalten Übergangszeit Aufenthaltsqualität geboten sei.
Blick auf den See und die Insel Mainau
Einen rund 25 Quadratmeter großen Bistrobereich werde es ebenfalls geben sowie eine rund 74 Quadratmeter große Terrasse. „Von dort wird man einen grandiosen Blick auf den See und die Insel Mainau haben. Gerade diese Blickbeziehungen waren mir wichtig“, erläutert Thomas Stegmann.
Das Raffinierte an der Planung von Thomas Stegmann und Manuel Eckhardt: Vom Eingang des Campingplatzes mutet der Neubau noch kleiner an, da – aufgrund des abfallenden Geländes – nur das Obergeschoss zu sehen sein wird. Das Dach des Neubaus wird mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet, so dass der Nullenergiestandard erzielt werden kann. Der Entwurf hatte bereits den Gestaltungsbeirat überzeugt, der ihn lobte. Thomas Stegmann freut sich auf die Fertigstellung: „Hier würde ich auch sofort übernachten“, meint er.
Da ist er bei Weitem nicht der einzige. Der Litzelstetter Bauunternehmer Manfred Mayer, der mit seinem Team vor Ort arbeitet, ist glücklich über die wohl schönste Baustelle, merkt lediglich mit einem Augenzwinkern an: „Nur der Blick von meinem Balkon ist schöner.“ Und als Mayer im Gespräch nebenbei bemerkt, „es könnte 20 Grad mehr haben“, ahnen die Anwesenden, dass er dabei wohl an ein erfrischendes Bad während der Bauarbeiten denkt.
Arbeiten sollen zügig vorangehen
Aber an derlei Ablenkung ist in dieser Jahreszeit nicht zu denken, zumal Bauleiter Christoph Bauer vom beauftragten Architekturbüro Raumwerk den Zeitplan im Blick behält. „Der Aushub ist schon fertiggestellt, jetzt wird mit dem Bau des Kellergeschosses begonnen“, sagt er.
Parallel zu diesen Betonarbeiten würden die anderen Vergaben erfolgen, so dass Mitte Januar der Holzbau aufgerichtet werden könne. „Es funktioniert alles reibungslos, weil alle an einem Strang ziehen. Das Planungsteam trifft sich jede Woche zum Jour fixe, so dass alles zügig abgearbeitet wird“, so Bauer.
Für die Außenanlagen ist das Amt für Stadtplanung und Umwelt (ASU) zuständig. Der Uferbereich, der zuvor teilweise verbaut war, wurde bereits renaturiert. Mit den weiteren Landschaftsarbeiten, davon geht ASU-Mitarbeiterin Claudia Schöbel aus, werde wohl Anfang Dezember begonnen werden.

Eric Thiel jedenfalls freut sich auf die Eröffnung des Campingplatzes Litzelstetten Anfang April 2021. Die Nachfrage nach Campingurlauben sei sehr groß. „Dieses Jahr hätten wir die Plätze auf dem Campingplatz Klausenhorn in Dingelsdorf dreifach belegen können. Der Absageaufwand war sehr hoch und dauerte bis in die Nachsaison“, schildert er und fügt an: „Bereits jetzt haben wir weit mehr als 1400 Voranmeldungen für das Jahr 2021.“ Dass die MTK künftig neben dem Klausenhorn auch den Litzelstetter Campingplatz betreibt, habe den Vorteil, „dass wir die Gästeströme gezielt lenken und leiten können“, so Thiel.