Die Tulpen blühen – und keiner sieht‘s, dachte sich Luise Mitsch, Vorsitzende des Konstanzer Altenhilfevereins. Sie fand es schade, dass die rote, gelbe, weiße und violette Farbenpracht, die derzeit auf den Wiesen der Insel Mainau erstrahlt, vom Publikum nicht bewundert werden kann. So schlug sie den Gärtnern der Blumeninsel vor, den Bewohnern der Alten- und Pflegeheime einen farbenfrohen Frühlingsgruß mit Tulpen zu gestalten.
Wegen der Verordnung der Landesregierung vom 17. März ist die Insel Mainau für Besucher geschlossen. So kann die frühlingshafte Blütenpracht auf der Blumeninsel nicht wie sonst von den Gästen erlebt werden. Drüber hinaus dürfen die Bewohner von Alten- und Pflegeeinrichtungen wegen der aktuellen Lage um den Corona-Virus keine Besuche empfangen.
„Menschen blühen beim Anblick von Blumen einfach auf“
Diesen Umstand nahm Luise Mitsch, die in Litzelstetten in der Nähe der Mainau lebt, zum Anlass, in Zusammenarbeit mit der Mainau eine blumenreiche Spendenaktion ins Leben zu rufen – ganz nach dem Motto: Wenn die Menschen nicht zu den Blumen kommen können, bringen wir die Blumen zu den Menschen. „Mit den bunten Tulpen wollen wir den Heimbewohnerinnen und -bewohnern diesen schweren Zeiten eine Freude und auch Mut machen. Menschen blühen beim Anblick von Blumen einfach auf“, erklärte Mitsch.
Hierfür spendete die Mainau einige tausend Tulpen, die ursprünglich für die Landesgartenschau in Überlingen, einen Messestand und für Blumenkästen auf der Insel vorgesehen waren und frisch am Tulpenhang geschnitten wurden. Glückliche Empfänger des Blumengrußes sind die Spitalstiftung, das KWA Parkstift Rosenau, das Margarete-Blarer-Haus, die Pflegeeinrichtungen der Caritas-Altenhilfe, das Haus Christina und das Tertianum.
Aktion zur Steigerung von Lebensfreude
Bettina Gräfin Bernadotte, Geschäftsführerin der Insel Mainau, zeigte sich begeistert von der Aktion: „Wir freuen uns, dass wir, wenn schon nicht vor Ort, dann wenigstens mit diesem kleinen Blumengruß etwas gute Laune und Lebensfreude bei den Menschen zuhause versprühen können.“