Das Pfingstwochenende 1999 ist vielen Konstanzerinnen und Konstanzern in Erinnerung geblieben. Rasend schnell stieg der Pegel des Bodensee an und das Wasser bahnte sich seine Wege. Der Bodensee schwappte über sein Ufer. Die Wassermassen bereiteten manchem Sorgen. Das Hochwasser wurde für alle in Ufernähe zur Belastungsprobe.
Inge Fluck, Mutter des Inhabers des Bootsverleihs Fluck im Gondelehafen, erinnert sich lebhaft an diese Zeit. „Man konnte zusehen, wie das Wasser stieg“, erzählt sie. Es drohte, bis in die Stadt hereinzulaufen. Die Unterführung zu Marktstätte war nicht mehr weit.
Ihre Bilder zeigen, wie das Wasser bis zum Konzil reichte und die Fahrradfahrer nasse Füße bekamen. Von den Bänken im Stadtgarten waren zeitweise nur noch die Rücklehnen zu sehen.


1994 hatte der Inhaber Marc Fluck den Bootsverleih übernommen und der neue Steg war zu diesem Zeitpunkt auch erst vier Jahre alt. Es musste schnell gehandelt werden, denn der erhöhte Wasserstand sorgte dafür, dass der das schwimmende Bauwerk zur Gefahr werden könnte. „Eine Welle und das Ding wäre weg gewesen“, erklärt Inge Fluck.
Wenn der Steg durch die Wassermassen aus der Halterung gedrückt würde, könne er auch in Richtung Konzil treiben und dort noch mehr Schaden anrichten, lautete die Sorge. Die Pfähle, die den Steg befestigen, mussten eine Verlängerung bekommen – und zwar schnell.
Glücklicherweise bestand noch Kontakt zu der Firma, die den Steg 1995 gebaut hatte, und die Verlängerungen wurden schnell gefertigt. Sie mussten jedoch mit dem Bus der Familie in Stuttgart selbst abgeholt werden.
Auf den Familienbetrieb kamen dadurch Kosten im vierstelligen Bereich zu. Mitten in der Nacht wurden die Verlängerungen dann noch auf die Pfähle aufgesetzt, um den Steg zu sichern. Wo man normalerweise zu den Booten hinablaufen kann, ging es jetzt bergauf, so viel höher stand das Wasser.

Der Betrieb musste für einige Wochen eingestellt werden, auch der Schiffsverkehr im Hafen kam zum Erliegen. Er stellte eine Gefahr dar: Die Schiffe hätten durch ihre Bewegungen das Wasser noch weiter in die Stadt gedrückt. Normalerweise wären die Pfingstferien eine Hochsaison für alle Betriebe im Hafen gewesen, doch diese Einnahmen fielen jetzt weg.
Für den Familienbetrieb von Marc Fluck, der nun seit 30 Jahren den Bootsverleih betreibt, war das keine leichte Zeit. „Aber wir haben es überstanden“, sagt die Mutter des Betreibers rückblickend und in ihrer Stimme ist auch 25 Jahre danach noch die Erleichterung zu hören.
Die gesamte Familie habe mitgeholfen und zusammengehalten. Das ist auch heute – 25 Jahre nach dem Hochwasser – noch so: Drei Generationen arbeiten beim Bootsverleih unter einem Dach.