Wenn der Quaker ruft, pilgert die treue Gefolgschaft in die Halle der Grundschule Allmannsdorf – und erfreut sich Jahr für Jahr am Frühschoppen, der mal wieder bewiesen hat: Die Mischung aus alt und jung in der traditionsreichen Narrenzunft ist beeindruckend, den Quakern muss offenbar nicht bange sein um die Zukunft.

Märchen aus 1001 Nacht lautete das Motto. Durch das Programm führte die bezaubernde Jeannie, die im normalen Leben auf den Namen Heidi Vetter hört.
Und siehe da: Sogar OB Uli Burchardt ließ sich mal wieder in Allmannsdorf blicken. Quaker-Präsident Christoph Vayhinger rief ihm zu: „Wirst sehn, weil heut hier bisch im Saal, klappt‘s auch mit Deiner Wiederwahl.“
Das Kinderballett begeisterte die Gäste in der Sporthalle – um eine Zugabe kamen die jungen Mädchen nicht herum. Auch der Turnverein war mit seinen Darbietungen ein orientalischer Augenschmaus – der untrügliche Beweis, dass Bauchtanz eine südbadische Angelegenheit ist.
Die drei Stunden vergingen wie im Flug auf einem Teppich. Aladins Wunderlampe stellte Carla Bucher und Lena Eck vor gewichtige Probleme, während Petra Oser und Andi Eichberger herausfanden, dass drei Wünsche aus der Wunderlampe zwar recht und gut sind, doch dass das eigene Wohlbefinden unbezahlbar ist.

Nicht ganz sicher waren sich die Gäste, ob die Kostüme des Männerballetts eine Wunderlampe oder ein Phallussymbol darstellen sollten.

Die Lachmuskeln jedenfalls wurden stark angeregt. Die Quaker aus Allmannsdorf – einfach genial.
Doch es gab auch Darbietungen auf der Bühne, die zum Nachdenken anregten: Christoph Vayhinger und allen voran Wolfgang Gerstenauer hielten Gesellschaft und Politik gnadenlos den Spiegel vor. Jeder Politiker bekam sein Fett weg – ob im fernen Russland oder im nahem Gemeinderat. „Man ruft den Klimanotstand aus, sorgt jeden Samstag dann für Staus“, reimte Wolfgang Gerstenauer. Und weiter: „Die Radfahrer werden recht hofiert, auch wenn sie meistens ungeniert, die Regeln, die bei uns hier gelten, gar nicht halten oder selten.“ Christoph Vayhinger fügte hinzu: „Da packt mich manchmal fast die Wut. Uns goht‘s doch allenen recht gut. Wir bräuchten nur von Zeit zu Zeit ä bissle mehr Gelassenheit. Und kleiweng Resthirn wär‘ okee – dann wär‘ die Welt nomol so schee.“

Und auch die Musik war wie gewohnt hochkarätig: Der Musikverein Allmannsdorf mit Klaus Sell und seinen Musikern war die großartige musikalische Konstante. Dazu kamen als traditionelle Gäste die Blue Birds of Paradise, die Egger Gassefegger als Eröffnungselement und schließlich die Clowngruppe der Schneckenburger zum Abschluss. Alle Gruppen heizten den Zuschauern ordentlich ein.
