Patrick Konopka spielte in seiner Jugend Fußball beim FC Konstanz und weiß daher, dass es deutlich leichter ist, eingewechselt zu werden, wenn es im eigenen Team gut läuft, die Mannschaft einen Lauf hat. Das aber kann man aktuell von seiner Partei, der FDP, wahrlich nicht behaupten. Dennoch stellte sich der 44-jährige Lehrer am Freitag bei der Wahlkreiskonferenz des FDP-Kreisverbands Konstanz zur Wahl. Er ist der Kandidat der Liberalen für den Wahlkreis Konstanz/Radolfzell bei der Landtagswahl 2026. Konopka wurde einstimmig gewählt, die lokale Parteibasis signalisierte großes Vertrauen.

Erstaunlich viele junge Gesichter

Es wehte durchaus ein wenig Aufbruchstimmung durch den Sitzungsraum im Konstanzer Bücklepark. Die fast 30 FDP-Mitglieder, darunter erstaunlich viele junge Gesichter, schienen den heftigen Rückschlag der Bundestagswahl zumindest ein wenig verdaut zu haben, der Blick ging nach vorne, wie auch Konopka unterstrich: „Lasst uns zeigen, dass die FDP lebt, dass sie gebraucht wird und dass wir bereit sind, Verantwortung zu übernehmen!“, sagte er.

In seiner Rede ging er nicht nur auf seine politische Agenda ein, er sparte auch nicht mit Hinweisen auf Fehlentwicklungen unter der grün-schwarzen Regierung. Und da Bildungspolitik für ihn als Lehrer, aber auch für die FDP als Partei an erster Stelle stehe, stellt er selbstbewusst fest: „Eine Landesregierung ohne die FDP schadet dem Bildungsstandort Baden-Württemberg.“ Eine Regierungsbeteiligung erscheint aber schon ein wenig kühn für eine Partei, die zuletzt massiv an Stimmen verlor und zunächst wohl eher darum kämpfen muss, nicht auch aus dem Landtag zu kippen.

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Zuletzt nur noch einstelliges Ergebnis

Bei der Landtagswahl im Jahr 2021 kam die FDP noch mit 10,5 Prozent auf ein zweistelliges Ergebnis, im Wahlkreis Konstanz waren es sogar 12,1 Prozent. Bei der Bundestagswahl waren es vor wenigen Wochen aber nur noch 4,3 Prozent der Wähler des Wahlkreises, die bei den Liberalen ein Kreuz machten.

Doch nicht nur in der Bildungspolitik, auch in Sachen Verkehr (Stichworte B33-Ausbau und Gäubahn), Wirtschaft und Förderung des Ehrenamtes sieht er Handlungsfelder, in denen er und seine Partei wertvolle Impulse liefern könnten. Da mangels Parteipräsenz im Bundestag ein Rückenwind aus Berlin wohl eher nicht zu erwarten ist, setzt Patrick Konopka auf Persönlichkeit im Wahlkampf.

So sei es ihm auch gelungen, bei der Gemeinderatswahl 2019 einen Sitz im Allensbacher Gemeinderat zu erobern. Und zuletzt, bei der Wahl 2024, konnte seine Partei sogar einen weiteren Platz erringen – neben Patrick Konopka sitzt aktuell auch seine Frau Anne im Allensbacher Gemeinderat.

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Birgit Homburger betont: „Diese Partei lebt!“

Zügig und harmonisch verlief die von der routinierten Kreisvorsitzenden Birgit Homburger geleitete Wahlkreiskonferenz. Und es spricht durchaus für Optimismus auf lokaler Parteiebene, wenn sich recht schnell ein Organisationsteam für den anstehenden Wahlkampf formiert, ohne dass jemand zu einer Funktion überredet werden muss.

Mit dabei auch Ann-Veruschka Jurisch, die gerade erst ihren Sitz im Bundestag verloren hat. Alles andere als eine Selbstverständlichkeit, wie Homburger betonte, ehe sie die Veranstaltung zuversichtlich beendete: „Diese Partei lebt! Wir werden wiederkommen!“