Ein Abend mit Freunden, Lampions und Musik im Stadtgarten, ein kühles Getränk mit Seeblick: Pünktlich zum Stadtgartenfest fühlt sich das Wetter wieder nach Sommer an, die kalten Juli-Tage sind vergessen. Die Veranstaltung zeigt an diesem Abend wieder seinen besonderen Charme als Treffpunkt der Einheimischen – bevor das Seenachtfest wieder zahlreiche Besucher auch von außerhalb nach Konstanz zieht. Den Besuchern gefällt es im Stadtgarten, und die Organisatoren sind zufrieden.
„Die Atmosphäre ist einfach unschlagbar“, sagt der Konstanzer Andi Bauz. Mit seiner Frau Susi und Bekannten sitzt er unter Lichterketten auf einer der Bierbänke, im Hintergrund spielt die Hegauer Band Sammeltaxi in der Konzertmuschel. „Das Stadtgartenfest ist ein Treffpunkt für die Konstanzer, deshalb ist das jedes Jahr ein Pflichttermin“, sagt Bauz.
Er sei seit den ersten Ausgaben des Stadtgartenfests dabei, erinnert sich noch an Auftritte von bekannten Namen wie Manfred Mann‘s Earth Band. Seine Frau Susi Bauz hat schon einen Essensstand getestet – und ist besonders von dem nachhaltigen Geschirrkonzept begeistert: „Ich finde es toll, dass die Organisatoren seit einigen Jahren auf Mehrweggeschirr setzen.“

Jeder Teller erzählt dabei eine individuelle Geschichte: Das Geschirr wurde von der Marketing und Tourismus Konstanz GmbH (MTK) und den Veranstaltern gesammelt; es sind alte Bestände aus Konstanzer Haushalten – die jetzt ein neues Leben finden. Mal sieht man eine kleine Blume auf dem Porzellan, mal einen stilisierten Vogel. „Da stört es auch nicht, wenn man das Pfand zurückbringen muss“, sagt Bauz.
„Das Wetter ist schön und es ist sehr gemütlich hier“
Ein paar Meter weiter werden die Kinderstimmen lauter, die Organisatoren haben einen kleinen Spielplatz im Stadtgarten geschaffen. Eine große Murmelbahn, ein Katapult und die Puppenbühne, die dreimal täglich Vorstellungen gibt. „Das Angebot ist sehr kinderfreundlich, wir kommen hier immer gerne hin“, sagt David Gaul aus Kreuzlingen.
Seine Kinder sind da schon auf dem Gelände unterwegs, liegen gerade in der Hängematte. Sein Vater Horst Gaul ist zu Besuch aus Bad Rappenau und erfreut sich auch an der Atmosphäre: „Meine Enkel sind glücklich, das Wetter ist schön und es ist sehr gemütlich hier.“

In den zurückliegenden Wochen sei der Blick immer wieder auf die Wetter-App gegangen, erzählt Organisator Frank Schuhwerk, vor wenigen Tagen habe er dann Gewissheit gehabt. „Der Wettergott meint es gut mit dem Stadtgartenfest – wie immer in den vergangenen Jahren“, sagt der Geschäftsführer von Event Promotions.
Besonders als Fest, für das kein Eintritt verlangt wird, sei man auf gutes Wetter angewiesen: Erst wenn die Besucher kommen und an den Ständen für Umsatz sorgen, können die Ausgaben für das Fest gedeckt werden. Seit einer Woche waren sie im Stadtgarten mit dem Aufbau beschäftigt, jetzt sind die Organisatoren zufrieden mit den ersten Stunden Stadtgartenfest: „Wir spüren, dass die Menschen nach dem schlechten Wetter wieder nach draußen wollen“, sagt Veranstalter Tommy Spörrer (Event Promotions).

Für die Verpflegung haben Spörrer und Schuhwerk lokale Gastronomen ausgewählt, das Menü reicht von libanesischer Küche bis zum Backfisch-Brötchen. Etwas versteckt, Richtung Inselkanal, können die Besucher über einen kleinen Kunstmarkt schlendern.
Hier treffen sich die Konstanzerinnen und Konstanzer
„Diese Tage sind noch etwas ruhiger als das Seenachtfest – und man trifft viele Konstanzer Bekannte“, sagt Klaus Höldin. Er hat mit seinen Freunden einen Platz an den Stehtischen gefunden, keine fünf Meter vom See entfernt, mit Blick auf die Imperia und den Konstanzer Trichter. „Es ist nicht zu viel los, das ist angenehm“, schließt sich Florian Rauschenbach ihm an.

Nele und Max Baumgärtner sind gerade frisch in die Sommerferien gestartet – und können nun diese Tage bei gutem Wetter auf dem Stadtgartenfest genießen: „Ich mag die Atmosphäre hier, die Musik und das gute Essen“, sagt der elfjährige Max, auch seiner Schwester Nele gefällt es auf dem Fest. Einige der Besucher, mit denen der SÜDKURIER spricht, gehen am Samstag, 9. August, nicht auf das Seenachtfest und freuen sich, dass sie dennoch die Stimmung mitnehmen können.

„Wir waren schon lange nicht mehr auf dem Seenachtfest, als Familie ist der Eintritt teuer. Deshalb genießen wir die Tage davor sehr“, sagt Theresa Baumgärtner, die Mutter von Nele und Max. Am nächsten Abend wollen sie wieder kommen, Bekannte treffen, ein bisschen über das Gelände schlendern. Und eine weitere Sommernacht auf dem Stadtgartenfest erleben.