Um kurz vor 14 Uhr ging die Meldung ein: Flugzeugunglück beim Landeanflug auf Konstanz. Eine einmotorige Maschine liegt auf dem Dach inmitten auf dem Flugplatz. Im Wrack befänden sich zwei Personen. Daraufhin rasen zahlreiche Einsatzkräfte der Konstanzer Feuerwehr, mehrere Rettungswagen und Polizeifahrzeuge zum Unfallort.
Wie Kathrin Rosenthal, Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Konstanz auf Nachfrage bestätigt, sei die Meldung am Donnerstag, 28. April, gegen 13.52 Uhr eingegangen. Die beiden Personen, die sich im Flugzeug befanden, wurden laut den Angaben der Polizei leicht verletzt.
„Die beiden Insassen konnten bereits aus dem Flugzeug gerettet werden“, gibt Fabian Daltoe, Pressesprecher der Feuerwehr Konstanz, gegenüber dem SÜDKURIER vor Ort an. „Wir mussten sie also nicht rausschneiden.“ Sie seien daraufhin direkt vom bereits eingetroffenen Rettungsdienst versorgt worden. Sie wurden glücklicherweise nur leicht verletzt.
Feuerwehr sichert Einsatzstelle
Die einmotorige Maschine lag nach dem Unfall in der Mitte des Flugplatzes auf dem Dach, mehrere Feuerwehrleute untersuchten das Flugzeug. Weitere Einsatzkräfte zielten mit einem Löschrohr auf die Maschine. „Das ist eine Vorsichtsmaßnahme wegen der auslaufenden Betriebsstoffe“, so Fabian Daltoe. Denn aus der Maschine sei bereits Flugbenzin ausgetreten, ein Brand sollte verhindert werden. Die Einsatzkräfte hätten das Leck, aus dem das Benzin ausgetreten war, aber bereits abgedichtet. Größere Gefahr ging also nicht mehr von dem Flugzeugwrack aus.
Wie die Feuerwehr in einer späteren Pressemeldung angab, sei die Unfallstelle mit umfangreichen Brandschutzmaßnahmen gesichert worden. Dabei sei nicht nur das auslaufende Benzin gestoppt worden, auch die Batterie wurde abgeklemmt. „Danach konnte die Einsatzstelle an die Polizei und Kriminaltechnik übergeben werden“, heißt es abschließend.
Vor Ort befand sich neben 20 Einsatzkräften der hauptamtlichen Wache und des Löschbereichs Petershausen sowie mehreren Rettungswagen auch ein Hubschrauber der Bundespolizei. Wie ein Beamter vor Ort jedoch auf Nachfrage angab, hatte dies mit dem Vorfall auf dem Flugplatz nichts zu tun. Der Helikopter verließ gegen 14.30 Uhr die Unfallstelle.
Was war geschehen?
Doch wie kam es zu dem Unfall? Wie die Polizei angibt, sei die einmotorige Maschine beim Landeanflug aufgesetzt. Wenige Meter später habe sich das Sportflugzeug im Untergrund eingehakt und sei mit dem Bug hängen geblieben. Daraufhin habe es sich auf der Landebahn überschlagen und sei auf dem Flugzeugdach liegengeblieben. Die Kabine wurde teilweise zerstört.
Die Insassen wurden dabei leicht verletzt, mehr war über den Zustand der beiden Personen vorerst nicht zu erfahren. Auf dem Flugplatz herrschte reger Betrieb, am Rande des Geländes warteten dutzende Maschinen. Der Flugverkehr wurde jedoch vorübergehend wegen des Vorfalls eingestellt. Gegen 16.30 Uhr war der Flugplatz noch geschlossen, wie eine Sprecherin gegenüber dem SÜDKURIER angab. Das hohe Flugzeugaufkommen war wohl der großen Luftfahrtmesse Aero geschuldet, die aktuell in Friedrichshafen stattfindet.
Zweites Unglück in kurzer Zeit
Es ist bereits das zweite Flugzeugunglück in Konstanz innerhalb kurzer Zeit. So war bereits am Sonntag, 27. März, ein Kleinflugzeug in das Naturschutzgebiet Göldern, nahe des Nabu Naturschutzzentrums gestürzt. Der damalige Absturz ereignete sich kurz nach dem Abflug vom Konstanzer Flugplatz in unmittelbarer Nähe der Bundesstraße 33.
Auch Ende März bestand erhöhte Brandgefahr aufgrund des ausgetretenen Flugzeugtreibstoffs. Die Feuerwehr musste mehrere hunderte Meter lange Schlauchverbindungen zur Unfallstelle legen. Auch die Bergung des 44-jährigen Piloten und einer 50-jährigen Frau gestaltete sich aufgrund der Örtlichkeit als schwierig. Beide wurden bei dem Absturz lebensgefährlich verletzt und in Kliniken gebracht.