Feuer schwarz! Die Feuerwehrleute und alle weiteren Beteiligten haben auf dieses Einsatzstichwort gewartet. Es brennt endlich nicht mehr in der Zollernstraße. Glutnester gibt es auch nicht mehr. Als am Montag, 29. Juli, gegen 14.45 Uhr die Feuerwehr nach viereinhalb Tagen Dauereinsatz abrücken kann, atmen alle Einsatzkräfte kurz auf. Alle sind erleichtert, denn wenigstens brennt nichts mehr.
Aufatmen können insbesondere die Feuerwehrleute nach mehr als vier Tagen Dauereinsatz. Die Füße hochlegen können sie aber dennoch nicht. „Wir müssen aufräumen und umrüsten“, sagt Fabian Daltoe, Pressesprecher der Feuerwehr Konstanz, dem SÜDKURIER.
Und das heißt: „Jeder Schlauch muss gewaschen, die Atemschutzgeräte gereinigt und geprüft, Strahlrohre geputzt werden“, gibt er ein paar Beispiele. Wie viel Material sie dafür in die Hand nehmen müssen, kann Fabian Daltoe nach diesem Großeinsatz nicht abschätzen.

Wie geht es mit dem Brandobjekt weiter?
Das Anwesen Zollernstraße 10 gleicht einer Großbaustelle. Teile der Fassade sind statisch gesichert. Auf der Rückseite hingegen türmt sich der Brandschutt meterhoch. Am Dienstag, 30. Juli, soll ein Geologe kommen. Dieser beurteile den Schutt. „Alles muss klassifiziert und getrennt werden; erst dann können wir alles wegfahren“, sagt Christoph Bauer, Architekt des Bauherrn.
Und das wird noch dauern. Das gesamte Brandobjekt wurde nach Einsatzende der Feuerwehr formell von der Kriminalpolizei beschlagnahmt, bestätigt Nicole Minge, Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Konstanz, auf SÜDKURIER-Nachfrage. Dies gelte so lange, „bis alle kriminaltechnischen Maßnahmen abgeschlossen sind“, so Minge, die anfügt: „Architekt und Hausverwaltung dürfen aber alle sicherungstechnischen Maßnahmen umsetzen.“

Sicher sind noch nicht alle Bauteile
Am Dienstag, 30. Juli, werde damit begonnen, die östliche Brandgiebelwand abzutragen, so Architekt Christoph Bauer. Hierbei handelt es sich um eine Brandwand, die ihren Dienst vollauf getan habe, denn das nebenliegende Weinstuben- und Hotel-Gebäude blieb vom Feuer unbeschadet.
Aber: Die Dachkonstruktion ist nach dem Brand nicht mehr mit besagter Brandwand verbunden und steht nun frei. Diese östliche Brandgiebelwand sei nicht mehr standsicher und müsse abgebrochen werden, so Bauer. Das Technische Hilfswerk, Zimmerleute und Bauarbeiter sind also weiterhin im Einsatz. Das Augenmerk aller liege auch weiterhin auf der Statik.
Insgesamt elf Wohnungen befinden sich in dem Brandgebäude, sie sind derzeit nicht bewohnbar. „Den betroffenen Mietern geht es gut und das ist das Wichtigste“, berichtet Hausverwalterin Renate Bauer. Sie ist froh, „dass alle aus dem Haus gekommen und wohlauf sind“.
Zwischenzeitlich gibt es einen schmalen Fußweg im südlichen Teil der Zollernstraße. Dieser ist allerdings nicht durchgängig; er endet sowohl von der Ost-, als auch der Westseite an dem Brandgebäude. Vor dem Stadler-Haus sind immer noch Großfahrzeuge im Einsatz, weshalb der Bereich noch gesperrt bleiben muss.