Feuerwerksveranstaltungen stehen seit der intensiven Klimadebatte, die im Jahr 2019 begann, in zweifelhaftem Ruf. Auf dem Index bei Klimaschützern stehen sie weniger wegen ihres Ausstoßes von Kohlendioxid, sondern wegen der Bildung von Feinstaub. Aber wie stark wirken sich die Emissionen eines Feuerwerks tatsächlich auf die Feinstaubkonzentration aus? Der direkte Vergleich von 2019 und 2020 zeigt: Es handelt sich zumindest um einen deutlich komplexeren Zusammenhang.

Nur wenig Feinstaub vor einem Jahr

Am 10. August 2019 lag die Feinstaubkonzentration während des Tages bei
4 bis 9 Mikrogramm pro Kubikmeter (ug/m3), gegen 22 Uhr sogar nur bei 6, wie den Daten der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) zu entnehmen ist. Um 23 und 0 Uhr stieg
die Konzentration auf 10 und dann 21 ug/m3 an, um dann wieder zu sinken. Die Annahme liegt also nahe, dass gegen 23 und 0 Uhr der durch das Feuerwerk verursachte Feinstaub gemessen wurde.

Ein Jahr später: viel höhere Werte

Am 8. August 2020 aber gab es weder Seenachtfest noch Feuerwerk. Die Werte lagen jedoch schon morgens und bis etwa 20 Uhr zwischen 21 und 25 ug/m3. Um 21 Uhr gab es eine Spitze von 41 Mikrogramm, dann sank die Konzentration langsam.

Warum ist die Feinstaubbelastung höher?

Wie kann die Feinstaubbelastung trotz ausbleibenden Feuerwerks deutlich höher sein? Die Luftqualität sei nicht nur abhängig vom Ausmaß der Emissionen, die Menschen verursachen, sondern auch von den meteorologischen Verhältnissen, erläutert Simone Zehnder, Sprecherin der LUBW.

Bei heißem Wetter ist die Belastung höher

In diesem Jahr habe es sich um eine Hochdrucklage mit heißem Wetter und der Bildung von Ozon gehandelt. Dadurch hätten sich Feinstaubpartikel gebildet, die Werte hätten überall in Deutschland zwischen 20 und 30 ug/m3 gelegen, in Norddeutschland noch höher.

Als problematisch sieht die LUBW auch die Werte des 8. August 2020, die auf natürliche Weise enstanden, noch nicht an – der Grenzwert, der nicht überschritten werden sollte, liegt bei 50 ug/m3.