Für Karin Werner gab es nie eine Zeit ohne die Fasnacht. Sie wurde quasi in die Narrengesellschaft Fürstenbergler hineingeboren. Ihr Vater war Gründungsmitglied und sie war bereits als Kind auf Veranstaltungen und Umzügen mit dabei.

Ein Foto aus dem 50-Jährigen Jubiläumsheft der Fürstenbergler. Das Mädchenbalett mit Karin Werner (vierte von links).
Ein Foto aus dem 50-Jährigen Jubiläumsheft der Fürstenbergler. Das Mädchenbalett mit Karin Werner (vierte von links). | Bild: Fürstenbergler

„Ich konnte es gar nicht abwarten, mit 15 dann in die Garde einzutreten“, berichtet sie. Doch beim Tanzen sollte es nicht bleiben. Karin Werner begann Texte, Gedichte, Geschichten und Sketche zu schreiben und sich neben ihrem Job als Justizbeamte am Amtsgericht in dem Verein zu engagieren.

Als Ende der achtziger Jahre ihre Tochter geboren wurde, legte sie eine Pause ein, konnte es aber nicht abwarten, sobald diese älter war, sich wieder der Fasnacht zu widmen. Sie startete damit, Beiträge für die bunten Abende zu schreiben, hatte aber schnell Lust auf mehr und gründete mit einigen Freundinnen die „Wilden Weiber“, mit denen sie witzige Tanzeinlagen aufführte.

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Von der Arbeit direkt zu den Proben

Karin Werner war eine der ersten Frauen im Narrenrat und später sogar Vizepräsidentin. Dafür kämpfen habe sie nicht müssen, erzählt sie. „Ich war schon so lange dabei. Alle wussten, dass ich was kann und meine Sache gut mache. Es war dann aber schon ein Schritt, mehr Verantwortung und Planung zu übernehmen, aber daran denke ich gar nicht so richtig, weil ich einfach so viel Spaß daran habe.“

Die vielen Stunden und Tage, die sie in Vorbereitung auf die sechs bunten Abende, die ihr Verein jährlich veranstaltet, mit Planen und Proben beschäftigt ist, empfindet sie nicht als Stress. „Ich fahre oft von der Arbeit direkt zum Proben.“ Klar sei es auch für sie manchmal etwas viel, aber die meiste Zeit genieße sie den Trubel und die Vorbereitungen in vollen Zügen.

Seit vielen Jahren sind sie ein Bühnenpaar bei der Narrengesellschaft Fürstenbergler: In diesem Jahr präsentierten sich (von links) ...
Seit vielen Jahren sind sie ein Bühnenpaar bei der Narrengesellschaft Fürstenbergler: In diesem Jahr präsentierten sich (von links) Joachim Heinzel als „der Schöne“ und Karin Werner als „das Biest“. | Bild: Scherrer, Aurelia

Ideenschmiede sogar im Urlaub

Mittlerweile ist die 62-Jährige auch als eine Art Programmchefin tätig, schreibt eine Vielzahl an Nummern und unterstützt andere beim Schreiben und Proben. „Ohne sie wäre das Programm an den bunten Abenden nicht halb so lang. Es ist unglaublich, wie viel sie schreibt und dichtet und organisiert“, erzählt Karin Werners Mann Roland Werner, als er während des Interviews nach Hause kommt.

Doch woher nimmt sie die ganzen Ideen? Abgesehen davon, dass Karin Werner das Schreiben schon immer viel Spaß gemacht habe, beschränkt sie ihre Kreativität nicht nur auf die Zeit um die Fasnacht. Das ganze Jahr über schreibe sie Ideen, Witze und Geschichten, die ihr in den Sinn kommen, sofort auf. „Ich lag auch schon in Griechenland am Meer und hab dann den Roland gefragt: Hast du einen Stift hat? Ich hatte eben eine Idee, die muss ich sofort aufschreiben“, erzählt Karin Werner lachend.

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