Im Konstanzer Herosé-Park hüpfen Menschen hoch und rufen „Rauf mit den Wärmepumpen“. Sie gehen in die Knie und schmettern „Runter mit dem Erdgas“. Fridays for Future hat zum Klimastreik gerufen, und laut Polizei haben sich rund 400 Menschen angeschlossen. Thomas Jonasson sagt, warum: Er habe Kinder und Enkel. Er wolle für diese eine friedliche und eine lebenswerte Welt.

Marie und Emma sind beide neun Jahre alt. Sie bilden die Spitze der Klimademonstration und tragen ein Transparent. Es erinnert daran, dass sie ihr Leben vor sich haben. „Zukunft wär‘ schon geil.“ Auf der Demonstration sind keine Parteiflaggen erwünscht. Allgemein heißt es auf der Kundgebung, man solle die Wahl nutzen, um den Klimaschutz voranzubringen.

„Wir müssen dranbleiben, für unsere Kinder“, sagt Ina Riedle. „Wir leben, als hätten wir noch eine zweite Erde im Kofferraum“, heißt es auf einem der Schilder, die Demonstranten hochhalten. Richard Bartscher bedauert in seiner Rede für Fridays for Future, dass Klimaschutz im Wahlkampf völlig untergeht. Dabei sei die Klimakatastrophe im Anmarsch. Erste Anzeichen dafür: „Klimatechnisch ist Konstanz inzwischen fast 2,5 Grad wärmer.“ Das heißt, Deutschland habe bei den Durchschnittstemperaturen das Maß erreicht, das bisher in Italien galt: „Buongiorno, Konstanz!“

Dabei wären Probleme der Zeit mit dem Klimaschutz zu lösen, sagt Bartscher. Dieser sei die beste Maßnahme gegen Flüchtlingsströme, gegen eine schwächelnde Wirtschaft und Umweltkatastrophen. Bartscher entwirft die Vision von einer Welt, in der Menschen ihr Glück nicht im Konsumieren, sondern im Anpacken, Mitbestimmen und Zusammenstehen suchen.

Gemeinsam könnten sie eine nachhaltige Welt schaffen. Er ermuntert zu einem solchen Vorgehen: „Wir sind viele.“ Er rät zum Staunen über die unberührte Natur. Auch die Greenpeace-Jugend und die Menschenrechtsorganisation Amnesty International sind mit Rednern vertreten.