In Sachen Radnutzung gehört die Stadt Konstanz weiterhin zur Weltspitze! An der Zählstelle nahe der Fahrradbrücke im Herosé-Park wurde 2022 mit 3.265.977 Vorbeifahrten der fünftbeste Wert unter 304 Messeinrichtungen in Europa, Nord-, Mittel- und Südamerika, Asien, Australien und Neuseeland erreicht. Einige davon sind 2022 allerdings noch nicht oder nicht ganzjährig in Betrieb gewesen.
Freiburg erneut etwas besser
Besser als die Konzilstadt schnitten laut dem Zähl-Dienstleister Eco-Counter im vergangenen Jahr nur Zählstellen in Paris (4.384.222), im rasch emporstrebenden Charlotte in den USA (4.306.261 in nur rund sechs Monaten), im französischen Lyon (3.695.388) und in Freiburg (3.692.407) ab.
Obwohl der direkte Vergleich wegen der Unterschiede bei den Einwohnerzahlen, den Bedingungen an den Messstellen und den klimatischen Verhältnissen problematisch ist, beeindruckt das Ergebnis des mit rund 85.000 Einwohnern relativ kleinen Konstanz. Metropolen wie Hamburg (Platz 8), New York City (19) und Wien (26) folgen deutlich dahinter.
Deutliche Steigerung gegenüber 2021
Auch die Verantwortlichen in der Stadtverwaltung freuen sich über das erneut gute Ergebnis. 2022 sei die Zahl der Räder an der Fahrradbrücke im Jahresvergleich um 27 Prozent nach oben gegangen. Der tägliche Durchschnitt stieg damit laut Anja Fuchs von der Pressestelle des Rathauses auf 8948 Räder, ein Plus von 25,7 Prozent, also eine Steigerung um mehr als ein Viertel gegenüber 2021.
Spitzentag war dabei der 18. Mai – der trockene und sommerlich warme Mittwoch brachte es auf 16.045 Räder und toppte damit den Spitzenreiter 2021. Damals waren es am 20. Juli laut Fuchs 15.779. Der Rekord von 2019 – 21.161 am 17. Juli – wurde dagegen nicht geknackt.
2019 bleibt (vorerst) das Rekordjahr
Auch bei der Gesamtzahl liegt weiterhin das Jahr 2019 vorn. Damals wurden an der Zählstelle 3.456.630 Räder erfasst. Es gab jedoch Kritik, weil die Anlage Räder mit Anhängern doppelt zählte, während es bei Gruppen von Radlern häufig nicht alle aufs Display schafften.
Diese Probleme sind laut Christopher Hainsch von der Strategischen Verkehrsplanung der Stadtverwaltung mittlerweile weitgehend behoben. Eine 15-minütige Stichprobe des SÜDKURIER vor Ort am 4. Januar 2023 bestätigte das. In diesem Zeitraum gab es keine einzige Falschzählung, obwohl sowohl mehrere Gruppen als auch Räder mit Anhänger die Zählstelle passierten.
Aber auch Hainsch weiß. „Hundertprozentig genau werden diese Messungen nicht sein.“ Das liegt in der Natur der Sache – und trifft auf die Einrichtungen überall auf der Welt zu. Die Grundeinschätzung stimmt also trotzdem: Konstanz ist Weltspitze. Und die ermittelten Daten erlauben den Verkehrsplanern wichtige Rückschlüsse etwa zur Verkehrsdichte in bestimmten Zeiträumen.
Allerdings nicht an den beiden anderen stationären Zählstellen in Konstanz. Sie befinden sich an den Mobilitätssäulen an den Bahnhöfen Petershausen und Fürstenberg und verrichten ihren Dienst weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit bereits seit Mitte 2021. „Im Frühjahr soll es eine neue Software-Version geben, mit der die Messgenauigkeit dort steigen sollte – sie ist derzeit noch nicht zufriedenstellend“, so Hainsch.