Konstanz darf sich glücklich schätzen. Wer so einen tollen Namen trägt, kann nur Gutes im Schilde führen. Es ist zwar nicht übermittelt, wie oft Menschen im deutschsprachigen Raum den Namen der schönsten Stadt am Bodensee Tag für Tag aussprechen. Es dürften bestimmt einige tausend sein.
Die Crux bei der Sache: In den seltensten Fällen meinen sie damit Konstanz – zumindest in anderen Regionen der Republik eher nicht. Viel mehr reden sie dann von Konstanz. Also von Konstanz und nicht von Konschdanz. Sie möchten damit Beständigkeit, Stetigkeit, Beharrlichkeit oder Entschlossenheit zum Ausdruck bringen.
Die Sehnsucht nach mehr Konstanz
„Wir brauchen mehr Konstanz“, ist hier und da zu hören und zu lesen. Oder: „Unsere Stärke ist Konstanz.“ Oder „Konstanz hat gefehlt.“ Was für ein tolles Marketing für die Stadt. Und noch dazu kostenfrei. Mehr Konstanz geht fast nicht.
Jüngst geriet die Stadt bundesweit mal wieder als solche in eine Schlagzeile. Das Fußball-Magazin Kicker, übrigens in Konstanz vor über 100 Jahren gegründet, titelte über einem Spielbericht eines Pokalspiels folgendermaßen: „Konstanz – für die Kölner nur eine Stadt am Bodensee.“
In der Unterzeile stand dann dieser Satz: „Der 1. FC Köln bleibt sich treu und für die Geißböcke bleibt Konstanz einzig eine Stadt am Bodensee und kein Ausdruck fußballerischer Stabilität.“ Der Bundesligist schied gegen den Zweitligisten Regensburg aus dem Pokal aus.
Es ist nicht bekannt, wie viele Kölner tatsächlich wissen, dass Konstanz eine Stadt am Bodensee ist. Zumindest aber den Lesern des Kicker dürften das jetzt bekannt sein. Es ist jedoch kaum zu erwarten, dass im Sommer eine Kölner Karawane an den Bodensee zieht.
Die Konstanzer Art der Beständigkeit
Die Probleme des 1. FC Köln hätten Konstanzer Fußballvereine übrigens gerne. Deren einzige Konstante ist nämlich der dauerhafte Aufenthalt im unteren Bereich des Amateurfußballs, Konstanz beweisen Konstanzer Vereine höchstens im Verhindern dauerhaften Erfolges. Auch eine Form von Beständigkeit.