Es geht Schlag auf Schlag: Eine weitere deutsche Rockband mit Legendenstatus kommt in die Konzilstadt. Wieder handelt es sich um alte Bekannte und zahlreiche Fans fiebern schon diesem Auftritt entgegen.
Die Ärzte, bestehend aus Farin Urlaub, Bela B und Rodrigo González, spielen am Samstag, 10. September, im Konstanzer Bodenseestadion. Sie praktizieren Fun-Punkrock mit einer großen Dosis Ironie, die den Fans ganz offensichtlich bekommt. Diagnose: Abrocken.

Es wird der vierte Besuch des Trios in Konstanz sein. „Ich hätte gedacht, es war mehr“, sagt Veranstalter Dieter Bös von Kokon Entertainment. Darauf angesprochen, dass Die Ärzte schon seit über 13 Jahren nicht mehr in Konstanz waren, schiebt er hinterher: „Es wird Zeit, dass sie wiederkommen.“
Das sehen die Fans der Berliner Band wohl auch so. Es gebe laut Bös nur noch wenige Karten für das Konzert der Ärzte am 10. September. Diese können Fans über die Homepage kaufen.
Drei Mal haben Die Ärzte in Konstanz beim Rock am See Festival gespielt. 2001 noch als Co-Headliner, vor Marilyn Manson. Im Jahr 2004 war die Berliner Punkrockband dann zum ersten Mal Headliner des Festivals.
Vor ihnen standen unter anderem Velvet Revolver, die sich aus ehemaligen Mitgliedern von Guns N‘ Roses zusammensetzten, sowie die Sportfreunde Stiller, Beatsteaks und Papa Roach auf dem Programm.

Nur vier Jahre später stand die selbsternannte beste Band der Welt dann wieder als Headliner beim Festival auf der Bühne, die im Stadion – also nur wenige Meter vom Ufer des Bodensees – aufgebaut wurde. Mit ihnen spielten an diesem Tag Iggy & The Stooges, Bad Religion, Plain White T‘s und Deichkind.
Im Gepäck hatten die Ärzte die von den Bandmitgliedern selbst produzierte Platte „Jazz ist anders“, die im November 2007 erschienen war und zweifach mit Platin ausgezeichnet wurde. Der Auftritt bei Rock am See war Gleichzeitig der Abschluss der Tournee der Ärzte in diesem Jahr. 22.000 Menschen waren dafür im Bodenseestadion.
Ist das noch Punkrock?
Das Geheimnis hinter dem Erfolg der Ärzte? Ein Patentrezept gebe es da nicht, sagt Dieter Bös. Es sei „eine Mischung aus verschiedenen Gründen“, erklärt er. Talent der Songschreiber, ein gutes Management und „dass man sich als Band gut menschlich und musikalisch versteht“, gehört laut Bös dazu. Aber natürlich gehöre immer noch etwas mehr dazu. „Es gibt viele Bands, die es nicht schaffen“, sagt er.

„Die Ärzte, das ist eine phänomenale deutsche Band“, lobt Bös, „die Fans dazugewinnen und alte nicht verlieren.“ Lange hatte die Gruppe aus Berlin eine Konzertpause eingelegt. Jetzt sind sie laut Bös wieder in aller Frische zurück. „Umso schöner, dass das Konstanzer Publikum treu bleibt“, sagt er
Das Konzert am Samstag findet im Rahmen der „Buffalo Bill in Rom“ Tour statt. Veranstalter Dieter Bös spricht zusätzlich von dem „Tag am See“, der als Marke etabliert werden soll. Vorgelegt hat am vergangenem Samstag, 3. September, bereits eine weitere Erfolgsband: Die Toten Hosen. Beide spielen seit Jahrzehnten erfolgreich an der Spitze der deutschen Musikszene.
Veranstalter Bös hat „ein gutes Gefühl, auch für nächstes Jahr“, sagt er zu der Möglichkeit von einem weiteren „Tag am See“. Auch wenn es jetzt zwei Veranstaltungen unter diesem Titel kurz nacheinander seien, sagt er: „Man muss bescheiden bleiben.“
Man könne nicht davon ausgehen, dass jedes Jahr so gut laufe. Aktuell geht er nur von einem Event aus, mit dem eine schöne Atmosphäre geschaffen werden soll, die die Tradition von Rock am See fortsetzt.