Die Mitglieder der Letzten Generation bündeln derzeit ihre Proteste in Berlin. Aus einer Pressemitteilung geht hervor, dass das erklärte Ziel ist, auf nicht absehbare Zeit den Verkehr in der Hauptstadt lahmzulegen. Wörtlich heißt es dazu: „Wir kommen nach Berlin, bringen die Stadt zum Stillstand, um die Regierung zum Aufbruch zu bewegen.“
Konstanzer Aktivisten sind für Protestaktionen in Berlin
Dass die selbsternannte Widerstandsgruppe wirklich die Hauptstadt lahmlegen will, wurde am Montagmorgen, 24. April, klar. Anfang dieser Woche kam es dort zu einer konzertierten Aktion, bei der an mehr als 30 Stellen den Verkehr behindert wurde, indem sich Menschen auf der Straße festklebten.
In Konstanz – am anderen Ende der Republik – fand im Februar erstmals eine Straßenblockade statt. Doch die Aktivisten vom Bodensee sind inzwischen in Berlin. Eileen Blum verkündete in einer E-Mail an den SÜDKURIER, dass sie sich der Protestwelle in Berlin anschließen. In der angehängten Pressemitteilung wird die Allensbacherin folgendermaßen zitiert: „Wir haben uns gemeinsam darauf vorbereitet, friedlich, aber entschlossen, den Stillstand in der Regierungskoalition in Berlin zu beenden.“
Welche Folgen hatte die Straßenblockade in Konstanz?
Doch dieses Intermezzo in Berlin soll nur vorübergehend sein. „Im Anschluss planen wir, mit all den gesammelten Erfahrungen an den Bodensee zurückzukehren und (...) vor Ort wieder mit Protestaktionen und Straßenblockaden zu starten“, so Blum. Boris Messerschmidt, der ebenfalls am Bodensee für die Letzte Generation aktiv ist, erklärt in dem Schreiben an die Medien: „Wir stellen die Politik vor die Entscheidung: Sperrt uns weg oder handelt endlich für das Überleben der jetzigen und künftigen Generationen.“
Wegsperren? Das ist in Konstanz noch nicht passiert. Bei der Straßenblockade vor dem Lago-Shoppingcenter am 14. Februar blieb nur ein Aktivist für etwa eine Stunde kleben. Fünf weitere wurden rasch durch Polizisten von der Straße entfernt. Welche Konsequenzen hatte die Aktion? „Alle sechs wurden wegen Nötigung angezeigt“, teilt Katrin Rosenthal, Pressesprecherin des Polizei-Präsidiums Konstanz, auf SÜDKURIER-Anfrage mit. „Das Verfahren ist zwischenzeitlich bei der Staatsanwaltschaft Konstanz“, fügt sie an und ergänzt: „Ein Ausgang des Verfahrens ist noch nicht bekannt.“