Zu wenige Klassenzimmer und Fachräume, zu enge Ganztagsbereiche und fehlende Sporthallen: In der Konstanzer Schullandschaft sind noch viele Baustellen zu bewältigen. Im Schuljahr 2023/24 soll es zumindest an einigen Schulen vorangehen – auch wenn hier und da Einwände von Anwohnern die Vorhaben bremsen.

Suso-Gymnasium: Bremsen Anwohner den Ausbau?

Schon lange geplant ist die Erweiterung des Suso-Gymnasiums. „Wir haben viel zu wenig Raum für eine vierzügige Schule, zum Beispiel im Bereich Sport, Musik, Bildende Kunst und Naturwissenschaften“, sagt Schulleiter Patrick Hartleitner dem SÜDKURIER. „Auch die vorhandenen Flächen für den Lehrerbereich reichen nicht aus, aber die Schulerweiterung ist ja in Planung.“

„Wir haben viel zu wenig Raum für eine vierzügige Schule“, sagt Rektor Patrick Hartleitnerhaben viel zu wenig Raum für eine ...
„Wir haben viel zu wenig Raum für eine vierzügige Schule“, sagt Rektor Patrick Hartleitnerhaben viel zu wenig Raum für eine vierzügige Schule“, sagt Rektor Patrick . | Bild: Kirsten Astor

Tatsächlich liegen diese Pläne schon länger vor. Das Suso-Gymnasium soll weitere Klassen- und Fachräume erhalten, außerdem ist der Bau der dringend benötigten Dreifeld-Sporthalle vorgesehen. Beides soll als kompakter Baukörper auf dem bisherigen Außensportgelände umgesetzt werden. Bislang verteilen sich Suso-Schüler beim Sportunterricht auf sieben verschiedene Sportstätten in Konstanz.

Das Hochbauamt bereitet derzeit den Architektenwettbewerb vor, der noch in diesem Jahr ausgelobt werden soll. Allerdings reichten zahlreiche Nachbarn im Rahmen einer Bauvoranfrage Einsprüche ein. „Ob und wie sich diese auf die Baugenehmigung auswirken, muss das Genehmigungsverfahren zeigen“, sagt Frank Schädler, Leiter des Konstanzer Amts für Bildung und Sport.

(Archivbild) Schon lange geplant, nun soll es 2024 tatsächlich losgehen: Am Heinrich-Suso-Gymnasium soll auf dem Sportplatz ein Neubau ...
(Archivbild) Schon lange geplant, nun soll es 2024 tatsächlich losgehen: Am Heinrich-Suso-Gymnasium soll auf dem Sportplatz ein Neubau für Sporthalle und Klassenzimmer entstehen. | Bild: Oliver Hanser

Läuft alles nach Plan, sollen am Suso zwischen 2025 und 2028 die neuen Räume gebaut werden. Die Kosten beziffert die Stadt auf rund 30 Millionen Euro.

Und was passiert an den anderen Konstanzer Schulen?

Die neue Lotte-Eckener-Gemeinschaftsschule am Zähringerplatz wird weiter ertüchtigt: Rund 80.000 Euro fließen in diesem Jahr in das Gebäude. Für die kommenden Jahre steht dann die Generalsanierung des gesamten historischen Schulkomplexes am Zähringerplatz für rund 3,8 Millionen Euro an.

(Archivbild) Zuerst kleinere Arbeiten, später die Generalsanierung: In den historischen Schulkomplex am Zähringerplatz fließen in den ...
(Archivbild) Zuerst kleinere Arbeiten, später die Generalsanierung: In den historischen Schulkomplex am Zähringerplatz fließen in den kommenden Jahren Millionen. | Bild: Rau, Jörg-Peter

Hier sind derzeit noch vier Schulen untergebracht: Die Lotte-Eckener-Gemeinschaftsschule, die Gemeinschaftsschule Gebhard, die Grundschule Petershausen und aktuell noch vier Klassen der Theodor-Heuss-Realschule.

(Archivbild) Schüler und Lehrer der Theodor-Heuss-Realschule verlassen bald den Zähringerplatz und ziehen für ihr letztes Jahr an die ...
(Archivbild) Schüler und Lehrer der Theodor-Heuss-Realschule verlassen bald den Zähringerplatz und ziehen für ihr letztes Jahr an die Geschwister-Scholl-Schule um. | Bild: Hanser, Oliver

Für Theo-Schüler läuft nun das letzte Schuljahr an diesem Standort: Ab September 2024 werden die beiden dann noch verbliebenen Klassen der Schule (9 und 10), die seit 2021 ausläuft, an die Geschwister-Scholl-Schule (GSS) verlagert.

An der GSS geht im aktuellen Schuljahr die große Sanierung weiter. 11 Millionen Euro wurden dafür bislang ausgegeben; insgesamt beziffert die Stadt die Kosten inzwischen auf voraussichtlich 40 Millionen Euro. Kostensteigerungen, unter anderem durch die Corona-Pandemie und den Krieg in der Ukraine, führten zu dieser deutlichen Erhöhung.

Eigentlich sollte die GSS auch nochmals erweitert werden. Doch weil noch nicht klar ist, wie es mit der Schulentwicklung weitergeht und welche Schulart beispielsweise im geplanten neuen Stadtteil Hafner angeboten wird, verschob die Stadt diese Entscheidung auf 2025.

(Archivbild) Die Sanierung der Geschwister-Scholl-Schule verschlingt rund 40 Millionen Euro. Im aktuellen Schuljahr gehen die Arbeiten ...
(Archivbild) Die Sanierung der Geschwister-Scholl-Schule verschlingt rund 40 Millionen Euro. Im aktuellen Schuljahr gehen die Arbeiten weiter. | Bild: Hanser, Oliver

Auch an den Grundschulen wird sich im neuen Schuljahr einiges bewegen. So soll der lang geplante und immer wieder verschobene Ausbau der Grundschule Allmannsdorf mit Mehrzweck- und einzelnen Ganztagsräumen 2024 starten. Die Stadt beziffert die Baukosten auf etwa 4,3 Millionen Euro.

Das Hochbauamt beauftragte einen Architekten mit der Planung des Erweiterungsbaus. „Demnächst soll es einen Kick-Off-Termin mit Schulleitung und Architekten geben, um sich auf den gemeinsamen Planungsstand zu bringen“, sagt Frank Schädler. „Danach soll die konkrete Planung schnell abgeschlossen werden, damit der Gemeinderat den Baustart möglichst schnell beschließen kann.“

(Archivbild) Der Schulhof wurde jüngst aufgefrischt, doch die Grundschule Allmannsdorf wartet weiterhin auf neue Räume.
(Archivbild) Der Schulhof wurde jüngst aufgefrischt, doch die Grundschule Allmannsdorf wartet weiterhin auf neue Räume. | Bild: Stephanie King

Allmannsdorfer Schüler und Lehrer atmen auf, denn sie warten sehnsüchtig auf die neuen Räume: Die Planungen laufen schon seit 2012. Ursprünglich war die Schaffung von zwei neuen Zimmern und Fluchtwegen angedacht. Inzwischen wurde daraus eine Generalsanierung mit neuen Anforderungen an den Brandschutz, was den Baubeginn mehrfach verschob.

Auch bei der Grundschule Wollmatingen ging lange nichts voran. Die Schule soll auf drei Züge (Parallelklassen) ausgebaut werden, doch Einsprüche von Anwohnern verzögerten dieses Vorhaben. „Die Stadt befindet sich aktuell in einem laufenden gerichtlichen Verfahren und hat noch keine rechtskräftige Baugenehmigung vorliegen“, teilt die Pressestelle mit. Die Verwaltung rechnet damit, dass der Bau nun 2024 starten kann. Die Kosten inklusive Einrichtung und Außenanlagen belaufen sich auf rund 8,3 Millionen Euro.

(Archivbild) Dieses marode Pavilliongebäude der Grundschule Wollmatingen soll durch einen Neubau ersetzt werden.
(Archivbild) Dieses marode Pavilliongebäude der Grundschule Wollmatingen soll durch einen Neubau ersetzt werden. | Bild: Scherrer, Aurelia

Die Grundschule Haidelmoos wird ebenfalls wachsen: Mit der Bebauung des Bückle-Areals erweitert sie ihren Schulbezirk und braucht neue Schul- und Ganztagsräume – auch, weil Grundschüler ab 2026 einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung haben. „Wir warten das endgültige Gutachten zur Schulentwicklungsplanung im Herbst 2023 ab“, schreibt die Pressestelle. „Ende 2023 beginnen wir dann die Planung eines etwaigen Raumprogramms.“

(Archivbild) Die Haidelmoosschule braucht ebenfalls mehr Platz. Darüber berät die Verwaltung Ende des Jahres 2023.
(Archivbild) Die Haidelmoosschule braucht ebenfalls mehr Platz. Darüber berät die Verwaltung Ende des Jahres 2023. | Bild: Kirsten Astor