Es war ein ewiges Hin und Her und ein stetiges Umplanen. Auch wenn die Veranstalter der Konstanzer Sommerwiese, die im vergangenen Jahr erstmals im Bodensee-Stadion stattfand, auf Erfahrungswerte zurückgreifen konnten, mussten sie in diesem Jahr neue Probleme lösen.

Zum einen erschwerten die sich ständig verändernden Corona-Verordnungen, letztlich an Inzidenzwerte gekoppelt, die Planung der Freiluft-Kulturveranstaltungen; zum anderen gibt es in diesem Jahr auch wieder Sportveranstaltungen im Stadion, die wiederum Terminverlegungen notwendig machten. Aber jetzt steht das Programm und ab 23. Juli werden wieder Freiluft-Kulturveranstaltungen unterschiedlichster Genres geboten.

Dass die Planungen unter Pandemie-Bedingungen schwierig werden würden, war klar. Aber die Veranstalter – J&C-Geschäftsführer Christian Widmann, Kay Brüggemann, Geschäftsführer von Bonanza-Events, und Blechnerei-Geschäftsführer Jürgen Nägele – waren sich einig: „Nichts machen war keine Alternative“, wie Nägele bekräftigt.

Die Premiere im vergangenen Jahr stieß bei den Besuchern nämlich auf positive Resonanz, wenngleich die Sommerwiese-Macher von einem finanziellen Erfolg nicht reden können. Nicht zuletzt dank großen ehrenamtlichen Engagements „konnten wir eine schwarze Null“ schreiben, so Nägele. Aber die drei sind überzeugt von dem Kulturkonzept und wollen die Sommerwiese als festen Bestandteil im Konstanzer Veranstaltungskalender etablieren.

So sah das Bodensee-Stadion im vergangenen Jahr aus. Ab dem 23. Juli finden hier wieder Veranstaltungen statt.
So sah das Bodensee-Stadion im vergangenen Jahr aus. Ab dem 23. Juli finden hier wieder Veranstaltungen statt. | Bild: Scherrer, Aurelia/SK-Archiv

„Das Problem war die Unplanbarkeit“, stellt Christian Widmann fest und fügt an: „Gerade aufgrund der Abhängigkeit mit den Inzidenzwerten, die erst gar keine Veranstaltungen ermöglichten.“ Eigentlich wollten die Veranstalter schon früher mit der Sommerwiese beginnen, doch dann waren wieder Sportveranstaltungen möglich und das Stadion entsprechend gebucht. Eine nochmalige Programmänderung war zum Beispiel nötig, „weil der badische Leichtathletikverband am 17. und 18. Juli im Stadion einen Wettkampf abhält“, so Widmann.

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So mussten die eigentlich schon drei für Anfang Juli vorgesehene Veranstaltungen nach hinten verschoben werden, denn: „Alles auf- und wieder abbauen macht logistisch und finanziell keinen Sinn“, stellt Christian Widmann fest und Jürgen Nägele erläutert: „Das wären hunderte Mannstunden. Es war sinnvoller und einfacher, die drei Veranstaltungen zu verschieben.“

Eine Herausforderung stellte auch die an die Inzidenzwerte gekoppelte maximale Zuschauerzahl dar. „Ob wir für 250, 500 oder 1500 Leute planen, macht logistisch einen großen Unterschied“, sagt Jürgen Nägele. „Jetzt haben wir die meisten Veranstaltungen für maximal 750 Besucher ausgelegt, bei den Highlights für mehr Personen“, meint Christian Widmann und fügt an: „Es ist immer eine Gratwanderung.“ Außer bei den Konzerten der Südwestdeutschen Philharmonie, wo im Stadion gestuhlt wird, behalten die Veranstalter das bewährte Konzept, Kreise auf dem Rasen zu markieren, bei.

Mit einer Opern-Gala feierte die Südwestdeutsche Philharmonie bei der ersten Sommerwiese im Jahr 2020 im Bodensee-Stadion, dass nach dem ...
Mit einer Opern-Gala feierte die Südwestdeutsche Philharmonie bei der ersten Sommerwiese im Jahr 2020 im Bodensee-Stadion, dass nach dem ersten Lockdown endlich wieder Kultur-Veranstaltungen möglich waren. | Bild: Scherrer, Aurelia/SK-Archiv

„Am Montag hatten wir ein Gespräch mit den Behörden. Wir können die 25er-Regel anwenden. Das heißt: Pro Kreis ist eine Besuchergruppe mit maximal 25 Personen zulässig, die sich im Kreis ohne Abstand und ohne Maske bewegen können. Außerhalb der Kreise ist allerdings Maskenpflicht und es gelten die Aha-Regeln“, erläutert er. Wie in der Gastronomie auch, müssen sich die Besucher mittels Luca-App registrieren. Gäste, die analog unterwegs sind, können handschriftlich in Papierform ihre Kontaktdaten hinterlegen.

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Wenngleich sich die Konzeption schwieriger gestaltete, als im Vorjahr, so hatten es die Veranstalter mit der Programmgestaltung einfacher: „Wir hatten die Vereine angeschrieben, die im letzten Jahr schon dabei waren, und sie haben sofort zugesagt“, so Jürgen Nägele. Auch die Agenturen seien besser erreichbar gewesen und Künstler hätten ohnehin schon kleine Konzerte vorgesehen und entsprechende Programme ausgearbeitet. „So kamen wir auch zu Max Giesinger, der am 21. August bei uns gastiert“, gibt Christian Widmann ein Beispiel.

Die Köpfe hinter der „Sommerwiese“ (von links): Christian Widmann, Jürgen Nägele und Kay Brüggemann.
Die Köpfe hinter der „Sommerwiese“ (von links): Christian Widmann, Jürgen Nägele und Kay Brüggemann. | Bild: Scherrer, Aurelia

Die drei Sommerwiese-Protagonisten freuen sich, dass die Südwestdeutsche Philharmonie wieder mit von der Partie ist. „Ich finde es toll, dass das Orchester gemeinsam mit der Musikschule Konstanz am 25. Juni auftritt, denn damit wird ein noch breiteres Publikum angesprochen“, wertet Christian Widmann und Jürgen Nägele schwärmt von dem zweiten Philharmonie-Konzert unter dem Motto „Back to the 80s“ am 8. August. Im Vorverkauf schon sehr nachgefragt seien die Weinfest-Abende.

Der Narrengesellschaft Niederburg, die die Premiere ihres Musicals „Fischerin vom Bodensee“ schon zweimal verschieben musste, bieten die Sommerwiese-Veranstalter am 28. Juli eine Bühne. Die Niederbürgler präsentieren dann ihre Lieblings-Hits aus dem Musical sowie weitere Gute-Laune-Hits mitsamt Bühnenshow. Und am 30. Juli dürfen sich die Besucher auf den Musikverein Allmannsdorf freuen, der mitsamt Sänger und Showman Cocodrillo Sandmann auftritt.

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