Schönes Wetter, Wochenende, Zeit für Freiluftparty. Das Resultat: Müll liegt an den Hotspots, wie zum Beispiel Herosé-Park und Schänzle, überall verteilt herum, obgleich in nächster Nähe Abfalleimer stehen; von Splittern geborstener Glasflaschen ganz zu schweigen.
Jeden Tag, jede Woche, jeden Monat, jedes Jahr sind die Mitarbeiter der Stadtreinigung von 6 bis 15 Uhr im Einsatz und räumen den Unrat weg. Die reinste Sisyphusarbeit. Doch gibt es Bürger, die monieren, es gäbe zu wenig Abfalleimer, und meinen, diese würden überquellen und zu selten geleert.
„In der Saison sind sieben Mitarbeiter im Einsatz, um die rund 1000 Behälter in Konstanz zu leeren“, berichtet Henry Rinklin von den Technischen Betrieben der Stadt Konstanz (TBK). Diese Behälter haben insgesamt ein Gesamtvolumen von 171.240 Litern, respektive zehn Tonnen Müll. Die Jahresmenge an Abfall belaufe sich auf von etwa 500 Tonnen. Die Zahl der Mülleimer sei ausreichend, zumal diese in den seltensten Fällen wirklich voll seien.

Das große Problem hingegen wäre, dass die Bürger ihren Abfall nicht zerkleinerten, sondern einfach in die Öffnung quetschten, so dass Behältnisse augenscheinlich überquellen würden. Die Unterflurmüllbehälter würden generell unterschätzt. Viele Menschen nähmen lediglich die Säule (Tubus) wahr und glaubten, lediglich sie diene als Raum für den Abfall. Richtig aber ist: Ein großer Tank ist in den Boden eingelassen. Die Standardausführung fasst etwa 650 Liter.

Am Wochenende fällt mehr Arbeit an
Die Mitarbeiter der Stadtreinigung leisten noch mehr. „Im Grunde machen sie Stadtbildpflege“, so Henry Rinklin. Erschwert werde diese Arbeit durch die „intensive Nutzung der Freiflächen“, wie er euphemistisch die Vermüllung der Ufer- und Grünflächen umschreibt. Die Mitarbeiter haben gerade an den Wochenenden einen gehörigen Mehraufwand, um den achtlos liegengelassen Abfall einzusammeln.
Warum die Leute den Müll nicht in die nur wenige Meter entfernt stehenden Behälter werfen, weiß er auch nicht. Ebenso ein Rätsel ist ihm, dass manche ihre Verpackungsmaterialien neben einen leeren Mülleimer legen.
Ein großes Problem: Vandalismus
Auch die TBK sind in Anbetracht der angespannten städtischen Haushaltlage zum Sparen angehalten. Die Frage ist nur: Wo? Nicht nur der Arbeitsaufwand nimmt zu. Das große Problem, mit dem die TBK darüber hinaus zu kämpfen haben, ist: Vandalismus. Zu den Hotspots zählt unter anderem der Hockgraben.
„Drei Hundekotbehälter wurden jüngst gesprengt“, berichtet Sven Honold von den TBK. Er mutmaßt, dass stärkere Feuerwerkskörper oder ähnliches in den massiven Blechbehältnissen gezündet wurden. Ein Deckel sei etwa 30 Meter geflogen. Die Neubeschaffung kostet die TBK 3000 Euro.
Das ist aber nur die Spitze des Eisbergs, denn durchschnittlich müssten 50 Abfallsammler und 100 bis 150 Papierkörbe, die der Zerstörungswut zum Opfer fielen, ersetzt werden. Die Zahl der angefahrenen Unter- und Überflurmüllbehälter beziffert Henry Rinklin auf mehr als 50, wobei in mehr als der Hälfte der Fälle die Täter nicht ermittelt werden konnten. Das bedeutet: Die Kosten für Ersatz des Tubus (oberirdischen Aufsatzes) müssen dann die TBK übernehmen; pro Stück etwa 800 bis 900 Euro. „Das läppert sich dann zusammen“, so Rinklin.
Kosten der Konstanzer Müllbehälter
