Es ist kurz nach 14 Uhr am Sonntag, 9. März. Die Sonne scheint. Wunderbares Wetter. Mehrere Menschen fahren mit ihren Autos auf die Fähre „Richmond“ im Konstanzer Hafen. Das Schiff ist voll. Alle wollen auf die andere Seeseite nach Meersburg übersetzen. Und da passiert es plötzlich. Der Motor des Schiffes fällt aus. Die Fähre treibt auf dem Bodensee. So beschreibt es die Leserin Maike Stadler dem SÜDKURIER in einer Mail: „Die Richmond hat einen kompletten Motor- und Stromausfall. Wir sind seit bald einer Stunde auf dem See.“
Dass die Fähre einen Defekt hat, bestätigen auch die Polizei sowie auf SÜDKURIER-Nachfrage Josef Siebler, Pressesprecher der Stadtwerke Konstanz. Kurz nach 14 Uhr sei es zu einem Systemausfall gekommen, berichtet er. Grund dafür sei ein technischer Defekt.
Die Bodensee-Fähre wird abgeschleppt
Laut Josef Siebler sei es dem Schiffsführer nicht gelungen, das System wieder zum Laufen zu bringen, er habe sich daher entschieden, die „Richmond“ abschleppen zu lassen. Die Fähre sei daraufhin nach Meersburg gebracht worden, dort werde nun nach der Ursache des Defekts gesucht und die Fähre im Anschluss repariert. Für den Schiffsverkehr auf dem Bodensee gebe es notfalls Ersatzschiffe.
Mindestens zwei Stunden ist die „Richmond“ ohne Motor auf dem Wasser geblieben, das berichtet auch die SÜDKURIER-Leserin Maike Stadler. Allerdings habe man sich gut um die Passagiere gekümmert. „Inzwischen gibt es Freibier“, schreibt sie dem SÜDKURIER gegen 16 Uhr. Alle seien bemüht, „die Fahrgäste sind entspannt“.
Nicht die erste Panne
Seit Herbst 2023 verbindet die Fähre „Richmond“ die Städte Konstanz und Meersburg und bringt Passagiere von einer Seeseite auf die andere. Das Schiff ist das neueste Gefährt der Fährflotte und wird mit Flüssiggas betrieben.
Die „Richmond“ ist nicht das einzige Schiff, das mit einer Panne zurechtkommen muss. Zuletzt hatte das Fährschiff ‚Konstanz‘ im August 2024 einen Motorschaden, als es im Betrieb war. Damals kam es im Maschinenraum der „Konstanz“ zu einem Kurzschluss in einem Lüfter.