Wenn junge Menschen eine Idee haben, die sich an persönlichen Interessen orientiert und Abenteuerlust voraussetzt, kommt in diesem Fall ein selbst gebrautes Bier dabei heraus. 2018 saßen Andre und Niels Huber mit Freund Kai Brach gesellig zusammen und fragten sich, warum sie eigentlich den geliebten Gerstensaft nicht selbst produzieren.

Da es keine schlüssige Antwort darauf gab, besorgten sie sich einen Braukessel sowie die übrigen Utensilien. „Vom Brauen über die Gärung und Kühlung bis zum ersten Schluck hat es zwei Monate gedauert“, erinnert sich Kai Brach. „Die Überraschung: Das erste Bier war lecker.“

Von geschmacklichen Rückschlägen ließen sie sich nicht entmutigen und suchten weiter nach einem eigenen Rezept, das ihren Geschmäckern entsprechen sollte. Dann kam Corona und bremste ihren Unternehmergeist erstmal aus.

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Niels Huber sagt aber auch, dass in dieser Phase die Idee reifte, nicht nur für private Zwecke Bier zu brauen, sondern irgendwann das Produkt verkaufen zu wollen: „Das ist aber nicht so einfach“, erzählt er. „Es gibt zum Beispiel zahlreiche hygienische Bestimmungen, sodass wir uns auf die Suche nach Hilfe gemacht haben.“

Sie sind im Konstanzer Vorort tief verwurzelt, organisieren Dorffeste, sind dort oder auf dem Weihnachtsmarkt mit Narrenzunft oder Fanfarenzug mit Essständen vertreten – wo sie ihr Bier bisher nicht verkaufen durften. Doch immer wieder fragten die Leute, ab wann das möglich wäre.

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Das Purren Bräu „macht Spaß und ist ein tolles Hobby“

Sie fanden eine Brauerei in der Nähe von Balingen, die das Bier nach ihren Rezepten braut, sowie einen Getränkehandel – und schon gingen sie das Projekt an: Kleingewerbe anmelden; Bierkisten, Flaschen und Etikette organisieren; Logo entwickeln; Homepage erstellen und ausbauen mit Onlineshop – und schon konnten sie mit ihrem Purren Bräu auf den Markt gehen. Den Namen wählten sie, da alle fünf am Purren aufwuchsen und zum Teil heute dort noch leben.

„Geld verdienen wir damit nicht“, sagt Simon Riehle, der im Mai 2024 mit Julian Kleiner dazu stoß. „Aber es macht Spaß und ist ein tolles Hobby.“ Mehrmals im Jahr fahren sie zu ihrer Hausbrauerei und holen das Bier ab. Gelagert wird es in diversen Kellern im Dorf. Mittlerweile kann man ihr Pils und Helles im Litzel‘s und im Ko‘Ono sowie im Obsthof Romer kaufen.

Hier oben auf dem Purren, dem Litzelstetter Hausberg, findet am 23. August das erste Braufest statt. An der Stelle, wo Jahr für Jahr mit ...
Hier oben auf dem Purren, dem Litzelstetter Hausberg, findet am 23. August das erste Braufest statt. An der Stelle, wo Jahr für Jahr mit dem Fastenfunken die Fasnacht verabschiedet wird. Kai Brach (von links), Simon Riehle und Niels Huber bieten an diesem Tag ihr Bier sowie Wein, alkoholfreie Getränke und Grillgut an – auch vegane Würstchen. | Bild: Schuler, Andreas

Um bekannter zu werden, veranstalten die Freunde, die betonen, dass sie ihre Leidenschaft nur dank der Unterstützung der Partnerinnen ausleben können, am 23. August das erste Purren-Bräu-Fest auf dem Purren mit Biertischgarnituren, Stehtischen oder der Alphornformation „Purren Älpler“.

Zwischen 17 und 22.30 Uhr bieten sie ihr Bier, Wein und alkoholfreie Getränke sowie Grillgut an. „Ein Hock, um gemütlich gemeinsam etwas zu trinken und zu essen“, sagt Kai Brach. Na dann: Prost! Weitere Informationen unter www.purren-braeu.de.