Der Duft vom grünen Moos in den Tälern, das Rauschen des Windes in den Bäumen, der weite Blick von den Bergeshöhen: Mit allen Sinnen können Menschen im Schwarzwald entspannen. Die zauberhafte Wirkung des höchsten Mittelgebirges Deutschlands ist rund um die Welt bekannt und beliebt. Und ein beliebtes Kind trägt viele Namen. Das zeigt ein Blick in Wörterbücher, auf Datenbanken und Tourismus-Webseiten.

Angefangen mit der deutschen Sprache: Die Bezeichnung Schwarzwald leitet sich von den dichten Bäumen ab, welche die Landschaft verdunkeln. Etwas lichter ist es etwa durch anhaltende Trockenheit geworden. Aber von diesen klimabedingten Veränderungen konnten die Namensgeber vor tausenden Jahren noch nichts ahnen.

Reichlich grün zeigt sich der Schwarzwald oft – und das dicke Moos auf dem Waldboden lädt direkt zum Darüberstreicheln ein.
Reichlich grün zeigt sich der Schwarzwald oft – und das dicke Moos auf dem Waldboden lädt direkt zum Darüberstreicheln ein. | Bild: Elisa Gorontzy

Dicht und dunkel – der Wald heißt, wie er aussieht

Der Geschichte nach sind die Römer vom heutigen Italien nach Norden gezogen, um ihr Reich zu vergrößern.

Der Schwarzwald soll ihnen unheimlich dunkel erschienen sein, erklärt die Schwarzwald Tourismus GmbH. Darum hätten sie ihm den Namen „Silva Nigra“ gegeben in ihrer Sprache, dem Latein, wobei das erste Wort für Wald steht und das zweite für die Farbe Schwarz.

Das hat sich in den lateinischen Nachfolgesprachen erhalten: Die Italiener etwa sagen zu diesem Mittelgebirge „Foresta Nera“.

Das könnte Sie auch interessieren

Auch in anderen Sprachen werden die Worte Wald und Schwarz verwendet. Es heißt etwa „Forêt-Noire“ auf Französisch und „Floresta Negra“ auf Portugiesisch. Die Spanier sprechen von „Selva Negra“. Und immer geht es um einen schwarzen Wald.

In anderen Sprachen wird die Wortreihenfolge wieder umgekehrt – zuerst wird die Farbe Schwarz und dann der Wald übersetzt. Zum Beispiel wird das Gebirge auf Englisch „Black Forest“ genannt.

Nadelbäume sind heutzutage prägend für den Schwarzwald.
Nadelbäume sind heutzutage prägend für den Schwarzwald. | Bild: Elisa Gorontzy

In den Niederlanden sagen sie „Zwarte Woud“, so wie es geschrieben steht. In Ungarn werden die beiden Worte meist mit einem Bindestrich verbunden: „Fekete-erdő“.

Die Menschen in der Türkei sagen „Kara Orman“. Damit meinen sie im Allgemeinen einen dichten, dunklen Wald. Es gibt auch ein Gebirge in Nordmazedonien, das „Karaorman“ heißt, was wohl auf die vielen Bäume zurückzuführen ist.

Und auf Polnisch, um eine slawische Sprache zu nehmen, funktioniert das ebenso: Der Schwarzwald heißt in Polen „Czarny Las“. Diese Übersetzung bedeutet wörtlich ebenfalls „schwarzer Wald“.

Sprachreise von Fernost bis nach Afrika

Je weiter von Europa weg, desto schwieriger wird die Recherche nach belastbaren Namen. Möglicherweise, weil das Gebirge als touristisches Ziel zu weit entfernt liegt. Trotzdem lassen sich ein paar Bezeichnungen ausmachen.

In Fernost wird ebenfalls oft das Wortgefüge aus Wald und Schwarz übersetzt. In Indonesien sagen sie zum Beispiel „Hutan Hitam“. Der englische Begriff „Black Forest“ wird zusätzlich verwendet.

So auch in Teilen Afrikas, wie zum Beispiel in Malawi. Dort ist Englisch eine Amtssprache, neben der Bantusprache Chichewa.

In der Sprache Swahili, auch bekannt als Kiswahili, ist von „Msitu Mweusi“ die Rede. Die Bantusprache ist neben Englisch Amtssprache in Tansania, Kenia und Uganda.

Das könnte Sie auch interessieren

Eine regionale Süßspeise ist international beliebt

Noch bekannter als das Gebirge scheint die Schwarzwälder Kirschtorte zu sein. Denn wer den Namen des Gebirges in verschiedenen Sprachen recherchiert, stößt immer wieder auf spannende Rezeptvorschläge. Die markantesten Zutaten: Sahne, Kirschen und Schoko-Raspel. Kultureller Austausch geht eben auch über den Magen.