Die wichtige Bahnstrecke zwischen Donaueschingen und Ulm ist seit Wochen von massiven Einschränkungen betroffen – und eine baldige Entspannung ist nicht in Sicht. Besonders trifft es den Abschnitt zwischen Riedlingen und Munderkingen, der derzeit außer Betrieb ist. Statt Zügen rollen hier weiterhin Ersatzbusse.

Zugunglück bei Riedlingen

Hintergrund ist der tragische Unfall vom 27. Juli nahe Riedlingen, bei dem drei Menschen ihr Leben verloren. Die Aufräum- und Instandsetzungsarbeiten gestalten sich aufwendiger als zunächst gedacht.

Blick auf die Unfallstelle eines Zugunglücks, bei dem ein Regionalzug entgleist ist (Luftaufnahme mit einer Drohne).
Blick auf die Unfallstelle eines Zugunglücks, bei dem ein Regionalzug entgleist ist (Luftaufnahme mit einer Drohne). | Bild: Jason Tschepljakow/dpa

Eigentlich sollte der Bahnbetrieb Mitte September wieder anlaufen, doch die Deutsche Bahn hat das Datum nun auf den 5. Oktober verschoben – und selbst dieser Termin steht unter Vorbehalt.

„Eine genaue Prognose zur Wiederaufnahme des Zugverkehrs kann derzeit noch nicht gegeben werden“, heißt es von der DB.

Eine Bahnsprecherin erläutert, dass der betroffene Streckenabschnitt repariert werden müsse – derzeit befinde man sich noch in der Planung dieser umfangreichen Arbeiten. „Sowohl der Oberbau als auch die Gleise sind durch den Unfall massiv in Mitleidenschaft gezogen worden“, so eine Bahnsprecherin. Zur Unfallursache ermitteln weiterhin die Behörden.

Ersatzkonzept mit Umwegen

Für die Fahrgäste bedeutet das: Zwischen Ulm Hauptbahnhof und Munderkingen verkehrt stündlich die Regionalexpress-Linie RE 55, ergänzt durch Züge der Südwestdeutschen Landesverkehrs-GmbH (SWEG).

Ab Munderkingen übernehmen Busse den Transport bis Riedlingen. Von dort sowie ab Herbertingen und Sigmaringen fahren wiederum Züge in Richtung Donaueschingen. Wer von Donaueschingen nach Ulm möchte, muss in Herbertingen auf Ersatzbusse umsteigen.

Mitarbeiter der Polizei untersuchen am 31. Juli einen Gleisabschnitt an der Bahnstrecke im Landkreis Biberach nach dem Zugunglück vom ...
Mitarbeiter der Polizei untersuchen am 31. Juli einen Gleisabschnitt an der Bahnstrecke im Landkreis Biberach nach dem Zugunglück vom 27. Juli mit drei Toten. Die Auswirkungen dieses Unglücks auf den Bahnverkehr sind immer noch massiv. | Bild: Jason Tschepljakow/dpa

Wer mit dem Rad unterwegs ist, stößt zudem auf eine klare Grenze: Fahrräder dürfen in den Ersatzbussen nicht mitgenommen werden. Und auch die Haltestellen liegen oft nicht direkt an den Bahnhöfen, was zusätzliche Wege und damit Verzögerungen nach sich zieht.

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Geduld gefragt

Für die Region bedeutet dies: Wochenlang bleibt die Donautalbahn nur eingeschränkt nutzbar. Wie lange es dauert, bis die Strecke in vollem Umfang befahrbar ist, hängt von den weiteren Baufortschritten ab. Fest steht schon jetzt, dass eine Rückkehr zu gewohnten Fahrplänen vorerst in der Ferne liegt.

Gerade auf dieser Verbindung zwischen Schwarzwald und Ulm sind viele Menschen auf die Bahn angewiesen – sei es zum Arbeiten, Lernen oder für Freizeitfahrten entlang des Donautals. Umso größer ist die Hoffnung, dass die Arbeiten ohne weitere Verzögerungen abgeschlossen werden können. Bis dahin heißt es für Fahrgäste: mehr Zeit einplanen, auf Informationen achten und viel Geduld mitbringen.