Wer früh an diesem Freitagmorgen, 3. Januar, aus dem Haus ging, musste auf sein Fahrrad und die eigenen Fahrkünste schon aufpassen. Auf den großen Durchgangsstraßen, auch auf der Fahrradstraße, glitzerte das Streusalz. Auf Gehwegen und manchen Radwegen empfiehlt sich das Bremsen nicht, sonst schlingert das Vorderrad gefährlich. Die kalte Witterung und der Schneeregen von der Nacht zuvor haben zu erheblicher Straßenglätte geführt.
Bis auf gewagte Ausweichmanöver und den Versuch, Kontrolle über Fahrzeuge jeglicher Art zu gewinnen, ist auf Konstanzer Straßen offensichtlich nicht allzu viel passiert. Bis zum späten Vormittag verzeichnet das Polizeipräsidium Konstanz nur einen Unfall: Ein E-Scooter-Fahrer sei wegen Glätte in der Fritz-Arnold-Straße gestürzt, berichtet Kathrin Rosenthal, Sprecherin des Polizeipräsidiums Konstanz, auf Nachfrage. „Er verletzte sich am Bein und kam ins Krankenhaus“, sagt sie.
An manchen Stellen ist es auch später am Morgen noch glatt. An der Ecke Jahnstraße/Moltkestraße will die Polizei eigentlich eine Kontrolle für Radfahrer einrichten, doch daraus wird dann nichts. Genau an der Kreuzung der beiden Straßen sei es spiegelglatt gewesen, berichten die Beamten, woraufhin sie den Winterdienst rufen. „Zwei Radfahrer und ein Scooterfahrer bogen von der Moltkestraße in die Jahnstraße ab, stürzten und fuhren weiter, da sie unverletzt waren“, berichtet Rosenthal. Die Beamten blieben bis zum Eintreffen des Winterdiensts vor Ort und warnten weitere Radfahrer.
Keine größeren Unfälle
Darüber hinaus haben es die Autofahrer offenbar geschafft, vorsichtig zu fahren und größere Unfälle zu vermeiden. Möglich sei, dass sich einige Auffahrunfälle mit geringer Schadenshöhe ereigneten, ergänzt Rosenthal.
Auch in der Zentralen Notaufnahme des Konstanzer Krankenhauses geht es angesichts der Lage auffällig ruhig zu. Bis 14 Uhr werden hier fünf Patienten mit Sturzverletzungen behandelt, davon drei Fußgänger, ein E-Scooterfahrer und ein Radfahrer, sagt Anja Lambert, Pressesprecherin des Gesundheitsverbunds Kreis Konstanz. Zwei der Gestürzten hatten sich Knochenbrüche zugezogen, ein besonders schweren Bruch erlitt der E-Scooter-Fahrer. „Insgesamt ist der Tag ruhiger als erwartet verlaufen, wie Ivo Quack, Leiter der ZNA, es beschreibt“, sagt Lambert. Es scheint, als habe die Konstanzer Bevölkerung umsichtig auf die gefährlichen Straßenverhältnisse reagiert, schreibt Lambert in einer E-Mail. Der Gesundheitsverbund rufe die Menschen auf, auch weiterhin an Tagen mit Straßenglätte sehr vorsichtig bei der Nutzung von Rad und E-Scooter zu sein.