Eigentlich hätte das Vereinsheim der Narrengesellschaft Zeppelin zum 31. März leer sein sollen. Jetzt steht deren Präsident Dominik Wollgast an der Theke und weiß nicht, wie die Zukunft des Vereins aussieht. Klar ist nur, dass der Keller in der Radolfzeller Straße, wo das Vereinsheim seit Gründung im Jahr 1977 besteht, nicht länger die Heimat der Zeppeliner sein wird.
Wollgast bemüht sich, das Vereinsheim so schnell wie möglich auszuräumen. Der Plan sei zunächst, einen Lastwagen-Anhänger zu besorgen, um alles unterzubringen. „Aber auch da wissen wir noch nicht, wohin damit“, sagt Wollgast. Eine Dauerlösung ist das nicht. Das namensgebende Luftschiff der Zeppeliner ist auf einem Privatgrundstück untergebracht, so war es auch vorher schon.
Dass Wollgast mit der Situation hadert, ist deutlich zu sehen. Zum Jahreswechsel sei das Haus verkauft worden, am 27. Januar klebte ein Brief an der Tür des Vereinsheims. Bis zum 31. März hätte die Narrengesellschaft Zeit gehabt. So kurz vor der Fasnacht sei das nicht machbar gewesen, alleine das Aufräumen hinterher dauert schon lange, sagt Wollgast.
„Da liegen knapp 50 Jahre Vereinsgeschichte drin“
Hinzu kommt: „Da liegen knapp 50 Jahre Vereinsgeschichte drin.“ Teile der Einrichtung, etwa Barhocker, seien einst von der Feuerwehr gekommen. Auch Erinnerungen an Verstorbene sind darunter. „Die Sachen kann man halt nicht wegwerfen“, sagt Wollgast. Zwischen 15 und 20 aktive Mitglieder habe der Verein derzeit.
Das Vereinsheim sei für die Zeppeliner „überlebenswichtig“, so Wollgast. Hier war freitags Hock, stets Ausgangspunkt für Veranstaltungen, Ort für Feiern. „Wir sind ein Wollmatinger Verein, hier ist immer Treffpunkt.“ Ein neues Vereinsheim zu finden, zumal innerhalb kürzester Zeit, sei beinahe unmöglich. Auch für die Wollmatinger Fasnacht hat das Folgen. Die örtlichen Vereine organisieren sie stets gemeinsam.
Mit der neuen Hausbesitzerin zumindest über eine Verlängerung zu verhandeln, scheint nicht möglich. Für die Entscheidung, etwas anderes aus dem Keller machen zu wollen, habe er Verständnis, betont er. Es habe sich mit dem Besitzerwechsel schon vorher abgezeichnet. Lediglich die Art der Kommunikation sei „schwer nachvollziehbar“.

Während der Vereinspräsident sich im Raum umsieht, sagt er einen Satz mehrmals: „Es ist echt schwer.“ Er sagt ihn aber nicht resigniert. Im Gegenteil, sogar eine Spur Optimismus blitzt durch. Irgendwie müsse es immer weitergehen.