Als die meisten Konstanzer nach einer fröhlichen Feiernacht noch in ihren Betten schlummerten, machten sich Henry Rinklin und sein Team am frühen Neujahrsmorgen an die Arbeit. Um sechs Uhr starteten Rinklin, Leiter der Abteilung Straßenreinigung bei den Technischen Betrieben Konstanz (TBK), und knapp 25 Mitarbeiter die große Aufräum-Aktion.

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Obwohl Henry Rinklin im Vorfeld an die Bürger appelliert hatte, bitte die Reste ihrer mitgebrachten Raketen und Knaller wieder mit nach Hause zu nehmen, sammelten die TBK am Sonntag erneut rund zehn Tonnen Silvestermüll ein – so viel wie beim vergangenen Jahreswechsel. „Es ist schon ärgerlich, dass die Leute ihren Müll nicht zumindest zum Großteil wieder mitnehmen“, sagte Rinklin dem SÜDKURIER. „Schließlich kostet so ein Einsatz über 11.000 Euro.“

TBK-Chef Henry Rinklin über anstrengendes Neujahr Video: Hanser, Oliver

Immerhin falle seit der Corona-Pandemie nicht mehr ganz so viel Müll an wie zuvor, und es seien auch deutlich weniger Scherben gewesen. „Das kommt uns sehr entgegen, denn das Beseitigen von Scherben ist sehr mühsam und es hilft ja nichts, wenn man von 100 Scherben 80 entfernt bekommt. Dann kann sich immer noch jemand dran verletzen“, sagt Rinklin.

Wo die größte Party war

Das Böllerverbot in weiten Teilen der Altstadt sei größtenteils eingehalten worden, sagt der TBK-Abteilungsleiter. Es sei nur hier und da ein Knaller gezündet worden. „Was nicht funktioniert, ist das Verbot rund ums Konzil, da wurde auch geknallt“, sagt Henry Rinklin. Viel Müll sei außerdem im Stadtgarten, an der Seestraße und der Schmugglerbucht gefunden worden. „Die größte Party war wohl an der Treppenanlage bei der Bischofsvilla am Seerhein, Nähe Herosé-Park“, vermutet Rinklin. Aber auch Klein Venedig war attraktiv zum Böllern. „Die Leute zieht es halt ans Wasser.“

So viel Müll ist innerhalb weniger Stunden zusammen gekommen. Entsorgung am 1. Januar 2023.
So viel Müll ist innerhalb weniger Stunden zusammen gekommen. Entsorgung am 1. Januar 2023. | Bild: Hanser, Oliver

Aufgeräumt hat das TBK-Team am Neujahrsmorgen bis rund 12 Uhr an den markantesten Stellen, darunter auch am Sternenplatz und dem Döbele-Parkplatz. „Bis alle Silvesterspuren beseitigt sind, brauchen wir aber noch ein paar Tage“, so Rinklin.