Storyboard Innenstadt, Teilprojekt von Smart Green City. Wer sich darunter nicht viel vorstellen kann, ist in guter Gesellschaft. Der langjährige, kluge FDP-Stadtrat Heinrich Everke bekannte vor wenigen Tagen öffentlich: Mir fehlen die Worte, um das 15-Millionen-Euro-Projekt Smart Green City meinen Freunden zu erklären.
Klarer lässt sich die Entfremdung zwischen Verwaltung, Politik und Bürgern kaum beschreiben. Eine Seite dieses traurigen Dreiecks sind Experten, die in einer Projekte-Förderanträge-Behördensprech-Blase zu leben scheinen.
Auf der zweiten stehen Politiker, die sich auf diese Experten verlassen und auf dieser Grundlage das Geld der Steuerzahler sinnvoll einsetzen müssen. Und auf der dritten Bürger, die einfach endlich einen anständigen Radständer am Bahnhof oder ein paar Bäume auf der Markstätte wollen.
Für die einen ist es nur ein Plan, für die anderen schon ein Ergebnis
Den Akteuren ist das Dilemma nun immerhin bewusst. Es begann mit den hochtrabenden Handlungsprogrammen der Ära Burchardt/Langensteiner-Schönborn und gipfelt nun in Smart Green City: Was für die einen bestenfalls ein Plan ist, stellt für die anderen schon ein Ergebnis dar.
Nun soll es für die verunsicherten, nur bedingt sprechfähigen Stadträte einen Workshop geben, in dem sie mehr über Smart Green City und die 23 Teilprojekte lernen können. Irritierend ist daran freilich der Zeitpunkt. Offenbar haben Verwaltung und Stadträte etwas angeschoben, das sie nicht erklären können beziehungsweise verstanden haben – auf Kosten der Steuerzahler in Stadt und Bund.
Aus Entfremdung wird schnell Wut – und dann hat Konstanz ein Problem
Eine Entfremdung ist da noch eine milde Reaktion, und es ist gut, hier anzusetzen. Denn die nächste Stufe heißt dann wohl Wut. Und wenn die einmal herrscht, hat die Stadtgesellschaft ein ganz anderes Problem als (um einmal drei Vorhaben aus Smart Green City zu nennen) eine „prädiktive KI-Ampelschaltung“, ein „ökonomisches Assistenzsystem für die Bodenseeschifffahrt“ oder ein „BürgerInnenpanel“.