Es ist der 3. November. Eigentlich ein ganz normaler Sonntagnachmittag im Schwaketenbad. Im Hallenbad sind auch fünf Jungs, die sich zwischen 16.45 und 17 Uhr duschen wollen. Doch in der Herrendusche ist auch ein Mann, der etwas tut, was er nicht tun sollte. Er befriedigt sich vor den Jungs im Alter von 9 bis 13 Jahren selbst.

Bereits zuvor versuchte der Mann im Bad durch gezieltes Kontaktsuchen, mit den Buben und weiteren Jungen zu interagieren – so teilt es das Polizeipräsidium Konstanz am 6. November in einer Pressemitteilung mit. Obwohl die Mitarbeiter des Schwaketenbads den Mann kurz darauf stellen, kann der Unbekannte durch einen Notausgang fliehen, bevor die Polizei eintrifft.

Seither ermittelt das Kriminalkommissariat Konstanz und sucht Zeugen und mögliche weitere Geschädigte des Vorfalls. Dabei kam auch heraus, dass sich der Unbekannte bereits am Freitag, 1. November, im Zeitraum zwischen 14 Uhr und 18 Uhr in der Dusche des Schwaketenbads aufhielt. Dort sprach er zwei Kinder an, während er onanierte.

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Die Staatsanwaltschaft Konstanz ist laut Polizei eingeschaltet. Wie Staatsanwältin Nathalie Werth gegenüber dem SÜDKURIER am Telefon bestätigte, werde wegen des Vorwurfs des sexuellen Missbrauchs ermittelt.

Gibt es inzwischen neue Erkenntnisse zum Täter oder hat sich der gesuchte Zeuge gemeldet, der sich ebenfalls in der Dusche befunden haben soll? Die Pressestelle der Polizei trifft dazu aus „ermittlungstaktischen Gründen“ keine Aussagen. Zeugen hätten sich allerdings gemeldet. Wer Hinweise zu dem Vorfall oder den Täter machen kann, soll sich bei der Polizei unter der Telefonnummer 07531 9952222 melden.

Es gibt keine neuen Vorfälle

Bildmaterial des Täters liegt nicht vor – im Schwimmbad gibt es keine Kameras. Laut den Zeugenaussagen der Jungs soll der Mann etwa 175 Zentimeter groß und ungefähr 18 bis 25 Jahre alt sein. Er habe eine athletische/sportliche Statur ohne Brustbehaarung, eine Glatze mit leichtem Flaum und dunkle Augen. Er sprach akzentfreies Deutsch. Der Unbekannte habe eine schwarze Badehose und einen grünen Zugangsbändel getragen.

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Die Mitarbeiter des Schwaketenbads haben sich diese Personenbeschreibung gut eingeprägt. Laut Josef Siebler, Pressesprecher der Stadtwerke Konstanz, zu denen auch die Bädergesellschaft Konstanz gehören, achten die Mitarbeiter nun vermehrt auf Menschen, auf die diese Details passen könnten.

„Wir haben den Kontakt zur Kripo und sind im Austausch von Informationen“, sagt er auf SÜDKURIER-Nachfrage. Neue Vorfälle habe es seither nicht gegeben. Unsicherheit verspüren die Mitarbeiter unter den Besuchern nicht: „Es gibt so gut wie keine Fragen beim Personal und auch keine Meldungen zu auffälligem Verhalten“, sagt Siebler.