Nach dem beispiellosen Angriff der palästinensischen Hamas auf Israel am Samstag, 7. Oktober, herrscht weiterhin Fassungslosigkeit und Entsetzen in Deutschland. Dass auch viele Konstanzerinnen und Konstanzer mit ihren Gedanken ebenfalls bei den Opfern im Nahen Osten sind, zeigte der große Zuspruch zur Solidaritätskundgebung am Donnerstagabend, 12. Oktober, ab 18 Uhr auf dem Münsterplatz.
Zwischen 250 und 300 Demonstrierende versammelten sich laut Polizeiangaben auf dem Münsterplatz, um friedlich ein Zeichen gegen den Terror zu setzen. „Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind in diesen Tagen bei den unschuldigen Opfern. Das wahllose Entführen und Ermorden von Zivilisten durch die islamistische Terrororganisation ist grausam und wird von uns schärfstens verurteilt“, hieß es in einer entsprechenden Pressemitteilung der Verantwortlichen.
Breites Bündnis rief zur Kundgebung auf
Die Demonstration stand dabei unter dem Motto „Stand with Israel“, dazu aufgerufen hatte ein breites Bündnis an Parteien, Religionsvertretern, Institutionen und Vertretern aus der Zivilgesellschaft, um „Solidarität mit Israel zu bekunden und gemeinsam ein Zeichen gegen Hass und Terror zu setzen“.

Viele Konstanzer Parteien und Gemeinderatsfraktionen sowie die Philharmonie, das Stadttheater, die Organisation Save Me und die Jüdische Gemeinde Konstanz (JGK), die Deutsch-Israelischen Gesellschaft, die Liberale Jüdische Gemeinde, die Synagogengemeinde, die Christlich-Jüdischen Gemeinde, der Stolpersteine-Verein und die Stadtverwaltung unterstützten die Kundgebung.
Unter anderem sprachen viele der Verantwortlichen auf dem Podium und richteten Worte an die Menge, die in andächtiger Stille lauschte. Der Gemeinderabbiner der Synagogengemeinde Konstanz, Avraham Yitzchack Radbil, sprach dabei mehrere Gebete. So sagte er beispielsweise: „Der Ewige erbarme sich unserer Brüder, die sich in Not und Gefangenschaft befinden.“ Gabriel Albilia, stellvertretender Vorsitzender der Synagogengemeinde Konstanz, berichtete indes von grausamen Stunden für ihn und seine Familie am vergangenen Samstag. „Was wir am Samstagmorgen erlebt haben, was ich gesehen, was ich erlebt habe, werde ich nie vergessen“, sagte er. Er sei gerührt davon, dass so viele Menschen gekommen seien, um Israel zu unterstützen.
Viele der Anwesenden legten Rosen auf den Treppenstufen vor dem Münster nieder und entzündeten Kerzen. Sie gedachten damit der Getöteten, nicht wenige platzierten Bilder verstorbener Verwandter und Freunde vor der Kirche. Gegen 19 Uhr nahm die Kundgebung ein friedliches, andächtiges Ende. Laut Polizeiangaben ist es zu keinerlei Zwischenfällen oder gar Gegendemonstrationen gekommen.