Überall versucht die Stadt Konstanz zu sparen. Auch die Eigenbetriebe sind gehalten, ihr Budget zu schmälern. Das schlägt sich aber auch auf den jeweiligen, vielfältigen Leistungskatalog nieder, der nicht mehr umfänglich erbracht werden kann.

Dorothee Jacobs-Krahnen (FGL) forderte im Haupt- und Finanzausschuss zum Beispiel 100.000 Euro für die Technischen Betriebe (TBK) der Stadt Konstanz. „Sie haben nicht genügend Geld für die Jungbaumpflege“, stellte sie fest.

„Wir brauchen keine Bäume zu pflanzen, wenn sie ohne Pflege eingehen“, bringt Dorothee Jacobs-Krahnen (FGL) das Kernproblem ...
„Wir brauchen keine Bäume zu pflanzen, wenn sie ohne Pflege eingehen“, bringt Dorothee Jacobs-Krahnen (FGL) das Kernproblem auf den Punkt. | Bild: Scherrer, Aurelia/SK-Archiv

Offenkundig wurde das Problem bereits im Technischen Betriebsausschuss Ende November. In der Sitzungsvorlage schilderten die Fachleute der TBK die Problematik exemplarisch. Im Auftrag der Stadt pflegen die TBK unter anderem 9.025 Bäume auf den öffentlichen Grünflächen in der Kernstadt; im Schnitt werden 95 Euro jährlich pro Baum kalkuliert.

Können die Nachpflanzungen nicht erfolgen?

Aufgrund von Mehraufwand, beispielsweise wegen zusätzlicher Baumfällungen aufgrund von Schneebruch Anfang des Jahres, hatten die TBK bis Ende September bereits ihr Budget überschritten. Aufgrund der angespannten Haushaltslage konnte die Jungbaumpflege nur „als Notprogramm an Schlechtwettertagen ausgeführt werden“, ist in der Sitzungsvorlage zu lesen.

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Zwar stehen Baumquartierssanierungen an, aber „wenn keine weiteren Mittel für Quartierssanierung zur Verfügung gestellt werden, können auch die Nachpflanzungen nicht vorgenommen werden“, steht deutlich in der Vorlage.

Darüber hinaus hatte der Technische und Umweltausschuss (TUA) über die Neupflanzung von 250 Bäumen in den nächsten fünf Jahren beraten. Für Pflege und Unterhalt wären dann jedoch zusätzlich 20.000 Euro jährlich als Folgekosten zu kalkulieren.

„Wir haben ein Problem an der Stelle“

„Bei den TBK ist keine Luft mehr“, stellte Baubürgermeister Karl Langensteiner-Schönborn fest; der Standard könnte kaum mehr heruntergeschraubt werden. Er nannte nicht nur den Mehraufwand aufgrund der Witterungseinflüsse, sondern auch Anstieg der Inflationsrate und Preissteigerungen als weitere Gründe dafür, dass es kein Einsparpotenzial mehr gäbe, und konkludierte: „Wir haben ein Problem an der Stelle.“

„Bei den TBK ist keine Luft mehr“, sagt Karl Langensteiner-Schönborn und macht deutlich, dass der Eigenbetrieb schon jetzt ...
„Bei den TBK ist keine Luft mehr“, sagt Karl Langensteiner-Schönborn und macht deutlich, dass der Eigenbetrieb schon jetzt augrund der angespannten Finanzlage an seine Grenzen stoße. | Bild: Oliver Hanser/SK-Archiv

„Wir brauchen keine Bäume pflanzen, wenn sie ohne Pflege eingehen“, wetterte Dorothee Jacobs-Krahnen, die forderte, wenigsten 100.000 Euro in den Haushalt einzustellen, was vom HFA allerdings abgeschmettert wurde. Oberbürgermeister Uli Burchardt versuchte zu beruhigen: „Wir werden einen Weg finden, Jungbäume nicht sterben zu lassen.“

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