Lila eingefärbt ist auch der Bodanrück auf einer Karte der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW). Das bedeutet: Sehr hohe Hochwassergefährdung für den Zeitraum bis zum 2. Juni. Beim Blick aus dem Fenster verwundert das nicht: Regen ohne Ende. Von der LUBW heißt es aber auch: „Am baden-württembergischen Bodenseeufer besteht gemäß Modellberechnung allenfalls eine geringe Hochwassergefährdung.“ Die größere Hochwassergefahr bezieht sich demnach auf das „Einzugsgebiet der Bodenseezuflüsse Seefelder-, Stockacher- und Radolfzeller Aach.“
Am Freitag, 31. Mai, ist bei der Feuerwehr Konstanz jedenfalls noch keine Notlage zu erkennen. „Wir sind bisher noch verschont geblieben“, sagt Pressesprecher Fabian Daltoe dem SÜDKURIER am Nachmittag. Es habe noch keine Einsätze des Regens wegen gegeben. Die Bürger sollten sich an die allgemeinen Vorgaben vom Land halten, um sich gegen das Wetter zu wappnen, empfiehlt Daltoe. Dazu gehört etwa die Beobachtung von Hochwasserwarnungen, heißt es auf der Internetseite des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft.
Keine Probleme bei der Fähre Konstanz-Meersburg
Auf die Fähre zwischen Konstanz und Meersburg hat der Regen ebenfalls noch keine Auswirkungen. „Im Moment gibt es noch keine Probleme“, sagt Stadtwerke-Pressesprecher Josef Siebler. Die Mitarbeiter vor Ort behielten die Lage aber genau im Blick und wären bereit, zu reagieren. An den Fähre-Brücken könne nachgebessert werden, sodass die Zufahrt auf die Fähren für Autos bei steigendem Bodenseepegel nicht zu steil werde.

Beim Katamaran sieht das Stadtwerk am See aus Friedrichshafen ebenfalls keine Einschränkungen. Für aktuelle Informationen über das Wochenende wird der Blick auf die Internetseite der-katamaran.de empfohlen.
Auf der anderen Seeseite ist die Lage angespannter: In Friedrichshafen wurden bereits Sandsäcke befüllt, im Bodenseekreis wird bis Samstagmittag Starkregen zwischen 60 und 100 Millimetern innerhalb von 36 Stunden erwartet. Der Bodenseepegel liegt Stand 16 Uhr bei 418 Zentimetern – ein Plus von 12 Zentimetern im Vergleich zum Vortag. Zum Vergleich: Beim Hochwasser 1999 stand der Bodenseepegel am 24. Mai bei der Jahrhundert-Marke von 565 Zentimetern.