Günther Stich kann sich gleich aus mehreren Gründen freuen. Der Inhaber des Konstanzer Landmarkts im Stadtteil Königsbau hat seit Monaten händeringend nach einem Nachfolger gesucht. Damit hat er Erfolg gehabt: Jetzt kann er den Laden, den er seit Juni 2016 führt, in neue Hände übergeben. „Und die werden gut sein“, sagt Stich überzeugt.

Er selbst führt den Landmarkt noch bis Ende August. Ab dem 1. September übernimmt Yüsren Sakin-Erkmen mit ihrem Ehemann den Nahversorger. Besonders wichtig ist Stich, dass die Kunden die Sicherheit haben, dass es nahtlos weitergeht, „und dass wir einen Betreiber haben, der es einfach kann“.

Der Job sei hart, doch Stich ist überzeugt, dass sein Nachfolger es schaffen – auch, weil sie die Aufgabe als Familie angehen. „Das geht nur mit Unterstützung der Ehefrau“, sagt er aus Erfahrung. Auch von Vorteil: Der langfristige Mietvertrag gebe zusätzliche Sicherheit für die neuen Betreiber.

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Die haben einige Veränderungen vor. Sie versichern aber: Es bleibt ein Landmarkt, es bleibt ein familiengeführter Nahversorger. Sie wollen noch mehr auf frische Produkte setzen, sagt Sakin-Erkmen. Dazu gehört auch, dass die Bäckereitheke vergrößert wird und eine offene Metzgereitheke mit großer Auswahl an Fleisch und Fisch kommt. Der Metzger produziere auch selbst, kann die Kunden also gut beraten.

Mehr internationale Waren geplant

Die Arbeiten für Renovierung und Umbau sollen bis Ende Oktober abgeschlossen sein. Das soll im laufenden Betrieb passieren, dafür wird der Landmarkt dafür also nicht geschlossen. Zudem wollen die neuen Inhaber die Produktpalette erweitern: der Anteil türkischer und internationaler Waren soll erhöht werden. Sakin-Erkmen spricht etwa von Schafs- und Ziegenkäse, Oliven, Sucuk und Gewürzen.

Mit dem erweiterten Sortiment wolle man auch neue Kunden ansprechen. „Es soll ein bisschen frischer Wind reinkommen“, sagt Stich. Er selbst freue sich schon darauf, als Kunde einzukaufen.

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Was sowohl dem bisherigen als auch den künftigen Betreibern wichtig ist: So viel wie möglich auf lose Produkte setzen. Gerade beim Obst und Gemüse sehe man heute viele Plastikverpackungen – man lade sich viel Müll in den Einkaufswagen, beschreibt Stich. Zudem das drohende Ärgernis, wenn ein Exemplar unten in der Packung schon schlecht ist. „Lose verkauft ist einfach ehrlicher“, sagt Stich. Sakin-Erkmen stimmt zu. Bei losen Waren könne der Kunde gleich sehen, was er kauft.

Einigen Kunden, die ihn auf die Nachfolger-Suche angesprochen haben, hat Stich schon von dem anstehenden Wechsel erzählt. „Jeder hat gesagt: Ich freue mich darauf“, sagt Stich. Was ihn zudem freut: Alle Mitarbeiter können ihren Job behalten. Geschäfte wie den Landmarkt gebe es kaum noch, bedauert Stich. Deshalb wirbt er dafür, sie umso mehr zu unterstützen. Was hat er selbst im Ruhestand vor? „Meinen Urlaub der letzten zehn Jahre nachholen“, sagt er mit einem Lachen.